06 June 2004 - Wo bleibt das Hoch?

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  • 06 June 2004 - Wo bleibt das Hoch?

    Wie mir der liebe Fierce letztens mittels seines Diarys mitteilte (huch, ich gucke ja schon bei anderen Diarys ab), sind die aktuellsten Geschehnisse immer die erfrischendsten. Oder wie war das nochmals? Hm? Jedenfalls ist es gerade so zwei Uhr morgens und ich hänge allein und unmotiviert in meiner Wiener Wohnung rum und ziehe mir auf MTV Scare Tactics rein. Etwas gelangweilt, nachdem ich die Folge schon zum x-ten Male gesehen habe (Bringt MTV eigentlich nur Wiederholungen oder gibt es vielleicht doch noch mal eine neue Staffel der Osbournes?). Eigentlich sollte ich gar nicht aufbleiben, da meine Eltern sich heute Früh angekündigt haben, aber es sollte noch das Rock Weekend auf MTV folgen. However, da klingelt das Telefon. Ich versuchte gerade vorhin einen Anruf in die USA zu tätigen, vergeblicherweise. Tja, es klingelt jetzt und da steht „Anruf“ am Display. Es sah nach einem Anruf aus dem Ausland aus, obwohl ein Ami konnte es nicht sein, da scheint anderes Zeugs am Display auf. Oder doch nicht? Bin jetzt etwas verwirrt. Auf jeden Fall wollte dieser oder diese am anderen Ende der Leitung nicht mit mir quatschen. Und ruft noch mal an, und noch mal und noch mal. Nervig, echt! Schon mal aus meiner Schlaftrunkenheit gerissen, machte ich mich nun doch an den PC, um die Nacht sinnvoll zu gestalten. Mit Diary schreiben nämlich.

    Rewind. Was war gestern nochmal? Ach ja, ich war mit Fierce im Monastery. War ja lustig irgendwie. Fierce beschenkte mich wieder reichlichst; nämlich mit Jack Daniels und dem Soundtrack zu Matrix Reloaded. Der Mann weiß eben, worauf ich stehe. Ja, und nach einer fast einstündigen Irrfahrt gelangten wir so gegen 1 Uhr morgens doch an unser Ziel. Wir waren eigentlich immer ziemlich nahe dran, aber nachdem das Wiener Straßenbauamt meinte, rund um das Monastery alles absperren zu müssen, wurde es uns ziemlich erschwert, das begehrte Lokal zu finden. Tja, und bis ca. 5 Uhr morgens harrten wir dort aus. Ich kippte mir ein paar seichte Jack’n Coke hinter die Binde, während ich dem armen, bald vertrocknenden Fierce mein Herz ausschüttete. Komisch, manchmal rede ich wie ein Wasserfall.
    Dann schloß der Club die Tore und wir bewegten uns auf die andere Seite der Stadt, nämlich auf den Kahlenberg. Ich musste noch mit kopfsteingepflasterten Serpetinen und leichter Aquaplaninggefahr kämpfen, bis wir so gegen 6 Uhr morgens an dieser düsteren Location ankamen. Eigentlich wollten wir ja den Sonnenaufgang betrachten, aber es war einfach ein Scheißwetter. Egal.

    Ich bin die ganze Woche alleine in Wien, weil mein Wohnungsgenosse sich auf und davon gemacht hat. Am Samstag kommt er wieder retour aus Berlin und wird gleich am Flughafen verweilen, da ich dann gemeinsam mit ihm und Vic nach NY abdüse. Aber davor geht’s auch für mich nochmals nach Berlin. Nein, nicht weil alle meine Lieben dort sind, sondern des Berufes wegen. Hoffe, das lohnt sich, ich musste nämlich meinen Shoot mit Hr. Csaky absagen. Damn it! Naja, wenn die Euros locken...

    Irgendwie bin ich in letzter Zeit total durch den Wind. Weiß gar nicht so recht, was ich angehen soll. Es passt mir nichts iwirklich ins Konzept. Es stehen unzählige Türen offen, aber kein Weg ist zur Zeit 100%ig das, was ich will, oder es fehlt das liebe Geld dafür. Ärgerlich, echt! Apropos Geld: Jeder will eines von mir. Am meisten Vater Staat. Vor dem Gerichtstermin dachte ich noch, die haben nichts gegen mich in der Hand. Schließlich ging ich nach der wohl kürzesten Verhandlung mit einer satten Geldstrafe von EUR 1.500,00 aus dem Gerichtssaal. Wohl besser als eine Vorstrafe im Register, sage ich mal.

    Tja und sonst? Weiß nicht, die besten Nachrichten gibt es auch wieder nicht. Einen Fotoshoot hatte ich: Vier Tage mit Deltango. Ich freue mich ja immer irrsinnig auf diese spektakulären Szenarios mit den Herrschaften aus Konstanz, aber diesmal war ich nicht recht motiviert. Meine letzten Fotos nach meiner Rückkehr aus L.A. gleichten einer Katastrophe. Ich hatte einfach zuviel Fett auf den Rippen. Manche finden es ja nicht so arg, die Deltangos ja schon gar nicht, weil die ja auf pompöse Ärsche stehen. Ja, der Arsch ginge ja noch, aber meine Gesicht...
    So, der erste Tag wurde mit Produktfotografie für das Haus Ars Vivendi verbracht. Wir hatten ja jede Menge Vergnügen, wie immer, aber die Fotos wollte ich zu diesem Zeitpunkt nicht sehen. An den folgenden Tagen waren Aufnahmen für das Buchprojekt "Renee" geplant. Der ganze Hardcore (das "Ziel" der Aufnahmen) sollte sich nur durch meine Mimik bemerkbar machen. Hallelujah! Naja, was daraus wird, werden wir ja sehen. Das abschließende Thema war aber wieder richtig erheiternd. Ich setzte mich in die Badewanne und spielte mit Körperfarben; war das lustig! Ich fühlte mich ungefähr wie eine 8jährige, die ein neues Spielzeug entdeckt hat. Das war nach einstimmiger Meinung der beste Shoot des gesamten Wochenendes. Also gab es doch was Nettes zu erzählen.

    Moment, da war doch noch was. Bitte, die Story schlechthin: Auf meinem Flug nach Zürich erlebte ich was wohl recht Seltenes. Als ich so am Gate rumstand und auf das Boarding wartete, hörte ich Beats aus irgendeiner Ecke; wohl ein Soundblaster. Hm, hier im Flughafengebäude? Und ja, tatsächlich. Eine Gruppe Asiaten im Trainingsanzug hatte zwei Kreise geformt und vollführten wohl so eine Art Trockenübung für’s Synchronschwimmen. Anders konnte ich mir diese auf die Arme beschränkten Bewegungen nicht erklären. Anyway, das war noch nicht alles. Als ich nämlich kurz davor war, ins Flugzeug einzusteigen, sah ich zwei Typen, die in diesem "Schlauch" zum Flieger Fotos machten. Nette Location, aber was genau interessierte die Leute da? Und da sah ich ihn: Niki Lauda! Der Mann hatte tatsächlich vor, das Flugzeug zu steuern. Ich setzte mich also auf meinen Platz und schnallte mich so gut wie möglich an, bedacht auf die Tatsache, dass Lauda ja mal Rennfahrer war. Ich bin ja schon recht oft geflogen, aber so rasant habe ich noch nie die Begrenzungslichter der Rollbahn an mir vorbeirauschen sehen. Ja, und nachdem das auch noch 'ne recht kleine Maschine war, die böse Geräusche verursacht und wir zeitweise in wilden Turbulenzen herumtänzelten, wurde mir beinahe übel. Ich wollte ja nicht vorurteilen, aber so unbedingt wohl fühlte ich mich bei diesem Flug nicht. Aber wie man sieht, ich lebe noch. Und ich werde wohl wieder mit „Flyniki“ die Lüfte erklimmen, wenn sie wieder so einen Hammerpreis von EUR 57,00 hin und retour anbieten. Bis dann!

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    yours
    Renee