Halterlose im Hotel

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    • Halterlose im Hotel

      Pornofilmkritik: „Hotel Pervers“ (Inflagranti)

      Zwei Frauen parken ihr Auto, laufen endlose Korridore lang und betreten schlussendlich ihr Hotelzimmer mit getrennten Betten. Der Regisseur versucht hier offenbar in der Comedy-Szene, so nennt man im Pornofilm alle Einstellungen, die keine explizit sexuellen Handlungen beinhalten, möglichst viel Filmmaterial bei gleichzeitig möglichst wenig Dialogtext für die beiden beteiligten Darstellerinnen zu drehen. Letzteres verlangte den Damen ein Minimum an schauspielerischer Raffinesse ab, die man ihnen wohl nicht zutraute. Beide Frauen entledigen sich auf dem Zimmer sofort ihrer Oberbekleidung, liegen dann in Halterlosen und Büstenhalter einfach so im Zimmer rum. Wie im richtigen Leben also. Wir sehen ein Ehepaar in ein anderes Hotelzimmer treten. Auch sie verspüren den dringenden Wunsch sich sofort von Hose und Pullover zu befreien. Die Frau trägt halterlose Strümpfe. Natürlich. Dann kommt eine blonde Frau ins Bild, die sich auf eine Sonnenbank legt. Sie macht sich fast nackig, doch eines behält sie an: ihre halterlosen Strümpfe. Es ist im Grunde noch nichts passiert, aber diese Duplizität der belanglosen Einzelheiten lässt einen schon mal grinsen.

      Die gemafreie Musik bringt mich bereits nach fünf Minuten um den Verstand. Ein Hotelmitarbeiter legt nun Handtücher neben die Sonnenbank, hat sich exakt zehn Sekunden später seines weißen Overalls entledigt, unter dem er splitterfasernackt ist. Also, sogar ohne halterlose Strümpfe. Die Frau unterbricht ihren Bräunungsvorgang, nimmt sich unverzüglich seinen Schwanzes mit Hand und Mund an. Die schnell zusammengeschnittenen ungewöhnlichen Kamerawinkel mit Zeitraffer-Effekt sorgen für viel Bewegung, obgleich beide den Geschlechtsverkehr ruhig-routiniert absolvieren. Das ist gut gemacht. Der Hotelmitarbeiter bringt qualitativ (satte weiße Konsistenz) und quantitativ (üppige Spermamenge) einen gelungen Abgang auf ihre Titten zustande, was wir gleich anschließend in Zeitlupe wiederholt bekommen. Ähnlich wie beim Fußball, wo man ja auch einen Treffer in Slowmotion präsentiert, um ja jedes Detail gewahr zu werden. Zurück zum Ehepaar. Beide fallen nicht mit besonderer Schönheit auf, passen also zusammen. Die spitzbusige Verheiratete trägt einen burschikosen Haarschnitt und der Ehemann tritt mit seinem Brustansatz fast in Konkurrenz zu ihr. Es kommt nach den zu erwartenden Positionswechseln zur Ejakulation, wobei er ausgerechnet ihre Brüste anvisiert. Der Dialekt der Protagonisten, bei der hanebüchenen Handtücher-um-den- Unterleib-wickeln-Szene, lässt einen noch weit mehr erschaudern als der Anblick beider Bebuster.

      „Schicken Sie mir doch bitte mal Fräulein Heike rein“, sagt der Hoteldirektor ins spürbar tote Telefon. Nur dieser eine Satz lässt ihn schon unglaubwürdig in seiner Rolle erscheinen. Gut, der Mann hat bestimmt andere Qualitäten. Heike ist keine Schönheit, dafür trägt sie halterlose Strümpfe unter ihrem Minikleid. Beide Darsteller wirken sehr laienhaft, insbesondere das Küssen sieht verkrampft aus, dafür agiert der Herr Hoteldirektor geübt mit analer Fingerfertigkeit. Auf dem Schreibtisch geht’s in der Missionarsstellung zur Sache ehe er seine gesamte Hand in ihren Anus versenkt. Sein Finale tröpfelt er ihr auf die Oberlippe.
      In der nächsten Szene verirrt sich der Ehemann aus der vorvorherigen Einstellung erst im falschen Zimmer und dann in der falschen Vagina. Die Frau muss ihm desöfteren sein Versteifungsorgan einführen. Über den Grund hüllt sich der Kritiker des Pornofilms schamvoll in Schweigen. Der Beweis seines Höhepunkts landet nach einem Endloswichs auf ihrem Kinn. Der Hoteldirektor versteckt währenddessen seine Faust nebst halbem Unterarm in Fräulein Heike, diesmal ins aufnahmefähigere der beiden Löcher, und weiß sie erneut unspektakulär zu erleichtern.

      Am Swimmingpool treffen zwei Frauen, auf zwei ihnen unbekannte Herren, was in einem Pornofilm zu einem zu erwartenden Ergebnis führt: auf den Badeliegen wird’s getrieben. Als der schwarzhaarigen Frau der Samen um die Ohren fliegt, kneift sie die Augen zusammen. Als der blonden Langhaarigen der Samen auf ihren Schamhaarflaum fliegt, kann sie sich an ihrem flachen Bauch vorbei bequem die Bescherung ansehen. Ohne nachvollziehbaren Übergang befinden wir uns plötzlich mitten in einem Gangbang, wo die Frauen vorm Durchnageln extra noch mal zum Friseur gingen und die Atmosphäre etwas von Cafeteria vor der offiziellen Öffnungszeit hat. Die Damen und Herren agieren, als ob sie kurz nach dem Aufstehen zum Sex gezwungen wurden. Vielleicht ist dem ja in der Wirklichkeit so. Dieser Film konnte mich nicht überzeugen. Nicht die Darsteller, nicht die unüberlegte Story, ja selbst nicht die halterlosen Strümpfe.

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