Pornographie - Ein schmutziges Geschäft???

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    • Original von schreibstiftIch frage mich echt, wie naiv man sein kann, (..) mit Sex vor der Kamera für´s Leben glücklich zu werden?


      Ich kenne einige, die dies von sich behaupten können. Die sind nicht naiv, aber - ich gebs zu - in D hätten sie nichts gedreht, höchstens ihre eigenen Filme.


      Dieses ständige Klischee von der nicht gemachten Berufsausbildung in D, fast jeder hat doch eine Berufsausbildung gemacht, aber wer will schon, für meist sehr wenig Geld, fremdbestimmt einen miesen Job machen ?

      Die Arbeitsbedingungen haben sich ja auch gewaltig verschlechtert, in den 80er Jahren haben die Briefträger noch akzeptabel verdient und hatten humane Arbeitszeiten, heute ist die Überlastung inhuman und die Bezahlung real viel niedriger als vor 30 Jahren !

      Es wird ständig auf die "Pornoindustrie" geschimpft, manchmal sicher zurecht, aber genau die Politiker, die soetwas wie Hartz IV usw. zu verantworten haben, sind wirklich die letzten, die "Ausbeutung" von Frauen und einen angeblichen Verlust der "Menschenwürde" im Porno kritisieren sollten.
    • Gut, wahrscheinlich habe ich der Sache mit der Ausbildung zu große Bedeutung beigemessen.

      Aber ich persönlich denke halt nicht "frei" genug.

      Wenn ich mich für einen Weg entscheide, überlege ich mir doch vorher die Chancen? Bzw. versuche ich mir Augen und Ohren offen zu halten, wie sich eine Sache entwickelt?
      Man darf mich für den Gedanken gern kritisieren, aber ich finde es einfach unvernünftig in der Selbstverwirklichung auf ein bestimmtes Pferd zu setzten, wenn die Chancen nicht stimmen!
      Gerade wenn wie in D die Arbeitsbedinungen im Business nicht so prickelnd sind, sollte man doch sich was anderes in der Hinterhand halten - zur Not den verhassten alten Beruf oder zur Not eine Ausbildung, falls man keine hat (Tyra M. ist doch Barkeeperin vorher gewesen, oder?)
      Das Leben dauert nunmal bis zu 100 Jahre und ob man mit 50 immer noch Freude an einem wie immer gearteten Job in diesem Business hat?

      Es kann halt nicht jeder einen Job hinter der Kamera ergattern, oder?
    • Pornodarstellerin ist - trotz des MILF Booms - doch meist eine Berufung auf Zeit. Tyra hat sich durchaus Freiheiten herausnehmen können und hatte auch Einfluss auf die Storys, was ja in D absolut ungewöhnlich ist. Tyra hatte aber, zumindest in den Filmen die ich gesehen habe, doch auch sehr viel Spaß am Sex vor der Kamera.


      "Wenn ich mich für einen Weg entscheide, überlege ich mir doch vorher die Chancen?"

      Sicher, aber dies ist heute nicht mehr so einfach wie früher, der Arbeitsmarkt ändert sich halbjährlich, eine Ausbildung dauert aber bis zu 3 Jahre. Als ich mein Abi gemacht habe, da wollte eine Schülerin unbedingt Romanistik studieren und Lateinlehrerin werden. Der in Rente gehende Lateinlehrer hat sie gewarnt, praktisch wäre die Arbeitslosigkeit vorprogrammiert. Seit 3,4 Jahren gibt es einen solchen Mangel an Lateinlehrern, daß man die fast in Gold aufwiegt.

      Auch Berufe die einem Spaß machen, z.B. VerkäuferIn, werden durch inhumane Arbeitsbedingungen frustig. Da verlangen Arbeitgeber dann völlig unrealistische Vorgaben, in welcher Zeit Pakete oder Zeitungen zugestellt werden sollen. Schon aufgrund der verstopften Straßen ist dies überhaupt nicht möglich. Selbst James Bond könnte die Zeitpläne nicht einhalten.

      Ich habe meine beiden Studienfächer nur deshalb studiert, Politik und Elektrotechnik, weil sie mich sehr interessierten, ich Spaß daran hatte und habe, hatte vielleicht im Hinterkopf mal Berufspolitikerin zu werden, was sich ja jetzt auch erledigt hat.

      "Gerade wenn wie in D die Arbeitsbedinungen im Business nicht so prickelnd sind, sollte man doch sich was anderes in der Hinterhand halten "

      Sicher, viele sehen dies aber auch als Sprungbrett für eine Karriere in den USA, bei einigen hat dies ja auch ganz gut geklappt.
    • Originally posted by Caroline
      in den 80er Jahren haben die Briefträger noch akzeptabel verdient und hatten humane Arbeitszeiten,


      das tun sie auch jetzt noch, wenn sie bei der staatlichen Post (Deutsche Post oder DHL) angestellt sind. Der Mindestlohn wurde eingeführt, und sie haben geregelte Arbeitszeiten. Und sie haben während ihrer Arbeitszeit körperliche Bewegung. Ich hätte gerne den Job als Briefträger, bin nur leider in der Informatiker-/Softwareentwicklerschiene drin.-

      Originally posted by Caroline
      Auch Berufe die einem Spaß machen, z.B. VerkäuferIn, werden durch inhumane Arbeitsbedingungen frustig. Da verlangen Arbeitgeber dann völlig unrealistische Vorgaben, in welcher Zeit Pakete oder Zeitungen zugestellt werden sollen.


      Mich wundert, dass Du gerade die Briefträger/Paketzusteller herauspickst. Sicher ist das nicht jedermanns Sache, bei schlechtem Wetter mit dem Rad Briefe zuzustellen, aber ich würde das schon gerne machen (bin in der Freizeit Radsportler und habe für dieses Hobby viel zu wenig Freizeit).

      Ich wunder mich deswegen, weil Du sagst, dass Du E-Technikerin bist. Das ist einer der Berufe, vor denen ich viel Respekt habe, weil sie schwer sind (z.B. Anforderungen Mathematik, mit der ich als Java EE Dev. jedoch nur wenig zu tun habe).

      Wie sieht das denn zum Vergleich in der Softwareentwicklung aus?

      Da verdiene ich auf einem Inhouse-Posten, wenn ich Reisetätigkeit nicht möchte, netto vielleicht das 2 bis 2,5 fache eines Briefträgers (Steuerprogression beachten).

      Dafür habe ich aber ungleich mehr Wochenarbeitszeit als der Briefträger, vor allem unbezahlte. Jetzt gerade aktuell lerne ich das ganze Wocheende unbezahlt in der Freizeit. Während der Paketzusteller mit seiner Familie was unternehmen kann, muss ich mich ständig in der Freizeit fortbilden, weil das Wissen in nur kurzer Zeit veraltet. Und da in der Branche Jugendwahn herrscht und in den nächsten Jahren immer mehr Entwicklungstätigkeiten in Billiglohnländer verlagert werden (Offshoring), weiß ich, dass es spätestens in 10 Jahren schlecht im Job aussieht, es sei denn, ich bin super gut (was wieder enormes Lernpensum in der Freizeit bedeutet).

      Also wenn ich nur die Briefträgerstelle kriegen könnte, ich würde sofort wechseln. Leider hatte ich von wirtschaftlichen Dingen absolut nix gewusst, als ich Informatik studiert hatte.

      Ein sehr schönes Postings von einem Kollegen aus Indien: Unions for Software Jobs, trifft ebenfalls auch auf die Situation hier in D zu
      coderanch.com/t/422030/Jobs-Di…eers/Unions-Software-Jobs

      Im Vergleich dazu: Briefträger, Lokführer, öffentlicher Dienst haben ALLE geregelte Arbeitszeiten und Gewerkschaften im Hintergrund.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von pfan ()

    • Wobei ich persönlich da die Lokführer herausnehmen würde.

      Deren aktuelle Tarifforderung ist u.a. eine Dienstplan, der längerfristiger gilt.
      Aktuell können die nämlich anscheinend nicht sagen, was sie in 7 Tagen machen... .

      Vielleicht noch was zum Thema "Arbeitsplatz" und "Freiheit".

      Die Frage ist für mich, wie wichtig für einen Menschen ein Broterwerb ist.
      Aktuell habe ich z.b. die Misere, dass ich mit meinem Studium nicht wirklich viel anfangen kann.
      Sicherlich gibt es viele Bekannte in der gleichen Situation, die es in ein Anstellungsverhältnis geschafft haben. Aber zu welchen Konditionen?

      Viele von denen gehen langsam auf die 40 zu und sagen ganz offen, dass sie sich sorgen. Was mit um die 30 noch Freiheit und Selbstverwirklichung war, ein Jahr in dem auf´s Studium passenden Job da, anderhalb in einem anderen Job diesmal ohne Bezug zum Studium dort, fühlt sich bei den Leuten mit einem gewissen Alter recht hohl und dumpf an.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von schreibstift ()

    • Originally posted by Schreibstift
      Wobei ich persönlich da die Lokführer herausnehmen würde.

      Deren aktuelle Tarifforderung ist u.a. eine Dienstplan, der längerfristiger gilt.
      Aktuell können die nämlich anscheinend nicht sagen, was sie in 7 Tagen machen... .


      Lokführer verdienten bereits vor ihrem Streik nachweisbar gut, erstaunlich gut sogar. Die folgenden Artikel beziehen sich auf die Situation VOR dem Streik.

      tagesspiegel.de/wirtschaft/Unternehmen;art129,2406428
      DIW: Lokführer verdienen relativ gut
      welt.de/hamburg/article1066077…man_denn_gut_bezahlt.html


      Geregelte Arbeitszeiten haben sie auch, denn die Bahn ist eine Behörde, und es gibt eine starke Gewerkschaft im Hintergrund.

      Nur: Der Job eines Lokführers ist auf Dauer sehr langweilig. Still im Zug sitzen (der fährt ja weitgehend auf Autopilot, ein Brummifahrer hat den schwierigeren Job), auf die Instrumente und Strecke starren...

      was sie in 7 Tagen machen... .


      Du bist Geisteswissenschaftler, also ständen Dir die typischen Jobs bei Unternehmensberatungen offen (nicht die technik-bezogenen, sondern eher die generellen Beraterjobs).

      Und das bedeutet sehr häufig in der Praxis: Montags früh Abreise zum Kunden, dann 4 Tage vor Ort beim Kunden mit Übernachtung im Hotel, erst Freitag Abend wieder zurück. Am Wocheende dann Wäschemachen und private Dinge erledigen.

      Lokführer liegen jetzt inkl. Zulagen bei über 35000 brutto. Typisches Einstiegsgehalt Unternehmensberatungen (Posten für Geisteswissenschaftler): ca. 42000 EUR brutto (mit Reisetätigkeit). Was sich natürlich im Laufe der Zeit steigern lässt, aber bei Berücksichtigung Steuerprogression muss man schon viel leisten und weit aufsteigen, um netto das Doppelte eines Lokführers erreichen zu können.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von pfan ()

    • Original von pfan das tun sie auch jetzt noch, wenn sie bei der staatlichen Post (Deutsche Post oder DHL) angestellt sind. Der Mindestlohn wurde eingeführt, und sie haben geregelte Arbeitszeiten. Und sie haben während ihrer Arbeitszeit körperliche Bewegung.


      Sie haben zwar ihren kärglichen Mindestlohn, aber von geregelter Arbeitszeit kann überhaupt keine Rede sein. Ständig wird die Höchststundenzahl erreicht, immerhin 10 1/2 Stunden, weil der Krankenstand steigt, die Bezirke viel zu groß sind. Wenn ich höre, was Post- und Paketzusteller meinem Vater schon erzählen, dann möchte ich nicht wissen, wie es hinter den Kulissen aussieht. Körperliche Bewegung bei -10 Grad und Eisregen, ist sicher auch kein Vorteil.

      Original von pfan Ich hätte gerne den Job als Briefträger, bin nur leider in der Informatiker-/Softwareentwicklerschiene drin.


      Du Armer !! Dann kündige doch !

      Original von pfan Ich wunder mich deswegen, weil Du sagst, dass Du E-Technikerin bist. Das ist einer der Berufe, vor denen ich viel Respekt habe, weil sie schwer sind (z.B. Anforderungen Mathematik


      Und Physik nicht zu vergessen. Allerdings fand ich es im Grundstudium nicht so schlimm. Danach kann man sich ja auf Schwerpunkte spezialisieren, die nicht so mathelastig sind. Ohnehin lese ich lieber Schaltpläne und halte einen Lötkolben in der Hand, als ellenlange mathematische Modelle auszurechnen, für Konstruktionen, mit denen ich im Berufsleben ohnehin nie konfrontiert werde. Eine ganz andere Herausforderung ist es z.B., den über 350 seitigen (!) Schaltplan des SL-HF950ES Beta VCRs zu studieren, den richtigen Fehler zu finden. Sicher der am kompliziertesten gebaute Videorecorder der Welt.

      Original von pfan Während der Paketzusteller mit seiner Familie was unternehmen kann, muss ich mich ständig in der Freizeit fortbilden, weil das Wissen in nur kurzer Zeit veraltet.


      Der Paketzusteller fängt z.B. bei UPS schon um 5.30 Uhr an, wenn er seinen Wagen beladen muß. In der Woche hat der Null Freizeit, weil er nach der Arbeit nur noch kaputt ins Bett fällt. Und der doppelte Verdienst den Du hast, der ist ja nicht schlecht, wenn Du vorher so neidvoll auf die privilegierten Postler, die ja ihren hohen Mindestlohn haben, geblickt hast.

      Die so privilegierten Lokführer haben sicher noch weniger Freizeit als Programmierer, ein weit entfernter Verwandter von mir in D ist nämlich einer, da ja in den gewerkschaftlich festgeschriebenen Arbeitszeiten nur die Kernarbeitszeit steckt. Er wohnt in Hamburg, wenn seine Schicht in Nürnburg endet, oder in Magdeburg, dann kann er nicht nach Hause fahren, sondern muß dort übernachten. Dies ist die Regel und nicht die Ausnahme und wird immer gerne vergessen. Zumindest verdient er wesentlich mehr als ein Briefträger, nach der letzten Tariferhöhung, die aber schwer erkämpft war, ist die Bezahlung - für deutsche Verhältnisse - ok.

      Wenn er allerdings hört, was seine Kollegen in den NL, DK oder erst recht in der Schweiz verdienen, dann denkt er ernsthaft drüber nach auszuwandern.

      Jeder scheint bei euch in D immer nur daran zu denken, wie gut es doch der andere hat. Mein Videothekar sagte mir mal: Würde ich doch bei der Müllabfuhr arbeiten, dann könnte ich ständig meinen ganzen Müll kostenlos entsorgen, Weihnachten würde ich ein fettes Trinkgeld kriegen, wie gut es denen doch geht.

      Um auf den Thread ( endlich mal ) wieder zurückzukommen, schmutzige Geschäfte gibt es nicht nur im Pornobiz, sondern viel mehr in anderen Branchen, z.B. Zeitarbeitsfirmen in D, die sich bei euch ganz anders verhalten als in den NL oder DK, weil der Gesetzgeber dies so zulässt.

      Ja, darunter sind auch viele niederländische Firmen, über deren Geschäftsgebahren ich hier mal lieder den Mantel des Schweigens decke.

      Ganz schmutzige Geschäfte gibt es im Bankensektor, bei der BeNeLux Bank FORTIS haben sich alle "Führungskräfte" die Taschen mit Boni gefüllt, die Anleger starren in ein wertloses Aktiendepot. Für alle Kosten darf der Steuerzahler aufkommen.

      Diese ständige Anti-Porno Diskussion, die in den NL noch viel heftiger geführt wird als bei euch in D, dient natürlich in erster Linie dazu, von den eigentlichen Problemen abzulenken.

      Wer wirklich nur weiße Wäsche vor der eigenen Haustür aufgespannt hat, der kann dann auch das schmutzige Geschäft im Pornobiz kritisieren.....

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Caroline Kaiser ()

    • "Lokführer liegen jetzt inkl. Zulagen bei über 35000 brutto."

      Etwa 36000 brutto hat mein Verwandter, der allerdings schon seit Jahren Lokführer ist. Abzüglich der Übernachtungskosten, denn nicht überall bietet die DB Übernachtungsmöglichkeiten an. Dann werden Dienstpläne kurzfristig verändert, usw. Für die Verantwortung und den Stress halte ich diese Gehälter nicht für besonders hoch. Festangestellte Politologen an staatlichen Instituten in den NL, die bekommen fast das doppelte Gehalt eines deutschen Lokführers. Ein Feuerwehrmann bekommt in D in den ersten Jahren sowenig, daß man sich wundern muß, daß überhaupt jemand kommt, wenn es in D irgendwo brennt. Auch Polizeianwärter bekommen sehr wenig, so daß sie in Großstädten wie München oder Frankfurt noch bei "Muttern" wohnen müssen.
      Selbst eine Einzimmer Wohnung können sie sich nicht leisten. Von der niedrigen Bezahlung von Krankenschwestern überhaupt nicht zu reden.

      Unfähige Manager wie bei Philips, die Millionen von Euro in ein schwarzes Loch namens HD-DVD gepumpt haben, kriegen fürstliche Gehälter.

      Meine Vorstellung von einer sozialen und liberalen Marktwirtschaft sieht jedenfalls anders aus, wobei die NL da fast noch das Paradies in Europa sind, mit einem seit 1969 (!) bestehenden Mindestlohn, sowie starken Gewerkschaften, aber auch einer liberalen Wirtschaftspolitik, die mehr auf das Kleingewerbe und den Mittelstand setzt(e), als auf die großen Konzerne. In der jetzigen Regierung ist dies leider anders.
    • Originally posted by Caroline
      Du Armer !! Dann kündige doch !


      vielleicht tatsächlich in der Zukunft; aktuell ziehe ich erstmal das Lernpensum durch. Darum fehlt mir jetzt auch die Zeit, ausführlich was zur Porn-Industrie zu schreiben, die vom wirtschaftlichen Standpunkt interessant zu diskutieren wäre.

      Zu der vorangegangenen Diskussion:
      Wer die Berufe in etablierten Bereichen mit oftmals niedrigen Einstiegsbarrieren und dafür gar nicht mal schlechter Bezahlung als so unterbezahlt herausstellt, hat oftmals von technischen Berufen klar erkennbar keine echte Ahnung.

      Im Softwareberich ist die Bezahlung, gemessen an den Anforderungen und dem hohen Weiterbildungsbedarf (unbezahlt in der Freizeit) erschreckend niedrig. Effektiv (die Fortbildung in der Freizeit berücksichtigt) liegen die Stundenlöhne deutlich unter dem eines Lokführers. Die einzige Sache ist die, dass es geistig eine ungleich herausforderndere und spannendere Tätigkeit als das stille Sitzen im Zugführerstand ist.


      Beispiel aus NL:

      Brutto 45k (also gerade mal 10k mehr als die Lokführer)

      computerfutures.com/job/Softwa…Utrecht/Perm/1/419582/en/

      Game Developer NL: nur 35K
      computerfutures.com/job/Game-P…Holland/Perm/1/419530/en/

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von pfan ()

    • "hat oftmals von technischen Berufen klar erkennbar keine echte Ahnung."

      Bin ich damit gemeint ?

      Etwas Ahnung habe ich schon, da ich ja als Fernseh/Videotechnikerin arbeite, nur muß man zwischen handwerklichen und Programmierberufen unterscheiden.

      Stimmt, Programmierer werden hier nicht (mehr) besonders gut bezahlt, im Gegensatz zu Handwerken und Elektronikern. Viel ist in die (ehemaligen) Kolonien ausgelagert worden, z.B. auf die Antillen, aber auch nach Indonesien.
      Und auch immer mehr nach Indien. Bei Software ist dies leicht möglich, bei der Instandsetzung und Wartung alter Geräte nicht.

      Es würde keinen Sinn ergeben, einen defekten 16mm Projektor auf die Antillen zu schicken, schon wegen der Transportkosten, aber auch, weil ihn da (vermutlich) niemand reparieren kann.

      Ich halte von diesem Gegeneinanderausspielen, der verdient mehr als er verdient, usw., überhaupt nichts. Zumindest nicht in den einfachen, sprich "geerdeten" Berufen.

      Bei Managern sehe ich dies anders, da sie:

      a.) exorbitant hohe Gehälter haben, die sie immer mit ihrer hohen Verantwortung begründet haben

      b.) eben diese überhaupt nicht übernehmen, sondern jetzt wie Bettler die Hand aufhalten.

      c.) Wir Steuerzahler gezwungen werden, für diesen Bockmist doppelt und dreifach zu zahlen. Einmal als Kunden der Bank, als geprellte Anleger, sowie dann noch mal als Zwangsabgabe an den Staat, der dies - fast ohne Auflagen - an die Bankrotteure weiterreicht.

      Wenn ich aber mal in deutsche Talkshows zappe, dann gehts meistens darum, daß es den Hartz IV Empfängern noch zu gut geht.

      Oder solche Schlagzeilen geistern durch die populistische Schrottpresse:
      bild.de/BILD/berlin/aktuell/20…hartz-IV-k_C3_BCrzen.html

      Ich wünsche mir einfach eine menschlichere Gesellschaft, aber die scheint, siehe Wahlergebnisse, nicht mehr gewünscht zu sein.

      Aber jetzt würde ich doch lieber wieder über Pornos diskutieren.

      Zumal Frau Pornero sicher einen Schreck beim Lesen dieses Threads bekommt, von Mißständen im verruchten deutschen Pornobiz, sind wir auf einmal zu den hochanständigen Lokomotivführern in D gekommen. ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Caroline Kaiser ()

    • Originally posted by Caro
      Bin ich damit gemeint ?


      Aber sicher doch..., auch :D:D:D


      Originally posted by Caro
      Viel ist in die (ehemaligen) Kolonien ausgelagert worden, z.B. auf die Antillen, aber auch nach Indonesien.


      Da wusste ich jetzt noch gar nicht. Offshore Outsourcing-Dienstleister nennenswerter Größe aus Indonesien oder den Antillen sind mir noch gar nicht bekannt. Aber interessant, und es wird in den nächsten Jahren weiterhin stark zunehmen.


      Originally posted by Caro
      Zumal Frau Pornero sicher einen Schreck beim Lesen dieses Threads bekommt, von Mißständen im verruchten deutschen Pornobiz, sind wir auf einmal zu den hochanständigen Lokomotivführern in D gekomme


      soweit entfernt vom ursprünglichen Thema ist die Sache gar nicht. Denn gerade auch die Porn-Industrie klagt über Produktionen aus Billiglohnländern und über zunehmenden Einkünfteverfall durch globalen Wettbewerb.

      Aber ich kann jetzt dazu nicht mehr schreiben, auch wenn viele der hier im Forum diskutierten Themen genug Stoff liefern würden. Ich muß mein Lernprogramm durchziehen (ein wenig Quadratur des Kreises), wobei sogar eine Frau die Motivation für mich ist. Interessanterweise ebenfalls eine selbsterklärte Emanze. Und mir geht es da noch nichtmal primär um Sex.

      Und ich sage weiterhin: Wenn die Lokführer (und so manch andere Berufe) nicht ihre Gewerkschaft und etablierten Strukturen hätten, dann sähen sie ganz schön alt aus, wenn sie jeder für sich selber ihre Gehälter individuell aushandeln müssten. Die lägen dann auch vermutlich deutlich niedriger.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von pfan ()

    • Original von pfan Und ich sage weiterhin: Wenn die Lokführer (und so manch andere Berufe) nicht ihre Gewerkschaft und etablierten Strukturen hätten, dann sähen sie ganz schön alt aus, wenn sie jeder für sich selber ihre Gehälter individuell aushandeln müssten. Die lägen dann auch vermutlich deutlich niedriger.


      Bei den Pornodarstellerinnen scheint der Effekt irgendwie umgekehrt zu sein. Die haben keine Gewerkschaft, aber in den USA und Japan doch recht hohe Gagen, wenn ich es mit den NL und erst recht D vergleiche.