Videorama - Schicht im Schacht?

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    • Videorama - Schicht im Schacht?

      In Deutschland wird's schön langsam mager am Pornomarkt. Nach Beate Uhse nun auch Videorama?
      Angeblich hat die Firma Insolvenz angemeldet.

      Von Inflagranti hatte ich schon vor einiger Zeit gehört, dass es "nicht mehr so ist, wie es mal war".
      Auch bei Mascotte gibt es zumindest unternehmerisch Veränderungen.

      Bild.de schrieb:

      „VIDEORAMA“-BOSS WILL 1,6 MILLIONEN
      Wer will die Porno-Villa kaufen?

      Sein Porno-Imperium hat er verloren. Jetzt verkauft „Videorama“-Boss Horst F. Peter (76) auch noch seine Villa.
      BILD zeigt, wie das Nobel-Objekt aussieht, was es darin alles gibt und was die Nachbarn über den Noch-Besitzer denken.


      Irgendwas ist in Germany wohl schief gelaufen. Bei den Amis scheint es dieses Phänomen nicht zu geben...
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    • Nun, ich bin zwar kein Wirtschaftsexperte und habe selbstverständlich keinen Einblick in die Budgets der jeweiligen Labels, denke aber, dass in Deutschland insgesamt viele Entwicklungen verschlafen wurden. So wurde es z.B. immer verabsäumt, das Kundensegment zu erweitern und auch Frauen, die Queercommunity und anspruchsvollere Rezipienten anzusprechen. In Deutschland hatte ich immer so das Gefühl, dass Pornos ausschließlich für eine männliche Kundschaft, die die Denkmuster der 80er-Jahre hochhielt, produziert wurden. Andererseit darf man jedoch auch nicht vergessen, dass die deutsche Szene nie über die Finanzkraft und die professionellen Strukturen ihrer US-Kollegen verfügte und ihr das Aufkommen von Amateurplattformen wie mydirtyhobby somit gewaltig zusetzte. Alles in allem fehlten mir in Deutschland allerdings auch oftmals kluge Köpfe in der Szene. Während in den USA unglaublich viele Produzenten, Darstellerinnen und Darsteller (was ja oftmals auch Hand in Hand geht) überaus intelligent, gebildet und kreativ daherkommen, findest du bei unseren Nachbarn leider immer noch ziemlich viele Vertreter, die jedes negative Klischee über die Szene genüsslich bestätigen. Ergo kaufen wählerische Fans US-Pornografie während der deutsche Durchschnittskonsument auf den seichten Einheitsbrei von Pornhub und Co (kostenfrei) zurückgreift. Vor diesem Hintergrund erscheint dein Karriereende noch schmerzlicher, als es für uns Fans ohnehin schon ist.
    • villon schrieb:

      (...)die die Denkmuster der 80er-Jahre hochhielt, produziert wurden. Andererseit darf man jedoch auch nicht vergessen, dass die deutsche Szene nie über die Finanzkraft und die professionellen Strukturen ihrer US-Kollegen verfügte und ihr das Aufkommen von Amateurplattformen wie mydirtyhobby somit gewaltig zusetzte.
      Bin mir unsicher, ob es nur die genannten Gründe sind.

      Ich stelle daher mal die These in den Raum, dass die Deutschen dann doch eine gewisse Offenheit fehlt. Mir fällt halt immer öfters auf, dass Pornodarsteller in anderen Ländern noch andere Eigenschaften mitbringen, vor der Kamera eben nicht nur "Schlampe" sind und auch mal drei gerade Sätze zu was anderem sagen können, außer dass sie einen SChwanz brauchen und nicht wissen, warum da jetzt gerade Stroh liegt.

      Meine Vermutung dazu ist, dass andere Länder nunmal einen unverkrampfteren Umgang mit Sexualität haben. Da ist es dann halt auch normal, wenn eine gebildete Frau selbstbewusst ihre "Schlampenseiten" hat. In Deutschland hingegen scheint eine aufstrebenden Darstellerin immer in der Rolle des einfältigen sexfixierten verdorbenen Dummerchen aufgebaut werden zu müssen, weil eine Frau die gerne mit verschiedenen Männern knattert halt eine dumme Schlampe, bestmöglich aus dem Ruhrgebiet, sein muss.

      Das klingt jetzt von meiner Seite aus ziemlich verblendet, aber bei vielen US-Stars und Französinnen kann man - auch so, wie sie vor der Kamera agieren - das Gefühl haben, dass die vom Hirnschmalz her echt was auf dem Kasten haben. Bei den Deutschen sieht das ganz anders aus.

      Bei den Männern gilt das gleich.

      Ist euch schonmal aufgefallen, dass bei vielen "Stars" und Produzenten aus anderen Ländern in den Online greifbaren Informationen noch andere interessante Dinge zu lesen sind?

      Da gibt es Rockbands, eine US-Amerikanerin deren Namen ich jetzt grad nicht weiß spielt auf gehobenem Amateur-Niveau Cello, es gibt Buchautoren.... .

      Bei den Deutschen kann man meist zusammenfassen zu: "Vögelt gern, hat den und den Film gedreht."
    • @schreibstift: Ich stimme dir zu 100 % zu, bin auf diesen Umstand jedoch auch in meinem Beitrag eingeganen:

      "Alles in allem fehlten mir in Deutschland allerdings auch oftmals kluge Köpfe in der Szene. Während in den USA unglaublich viele Produzenten, Darstellerinnen und Darsteller (was ja oftmals auch Hand in Hand geht) überaus intelligent, gebildet und kreativ daherkommen, findest du bei unseren Nachbarn leider immer noch ziemlich viele Vertreter, die jedes negative Klischee über die Szene genüsslich bestätigen."
    • Schade, Videorama. Denn diese Firma hat viel Tolles auf die Beine gestellt! Aber so im alten Stil weitergemacht, das war sympathisch aber konnte wohl nicht gutgehen. An mir lags nicht. ;) Denn ich komplettiere auch heute noch gerne meine Sammlung alter Filme, wenn ich was finde. Ich bin nunmal mit dem klassischen Porno aufgewachsen, von Teresa Orlowski über Kelly Trump, Vivian Schmitt oder Renee :love: u.v.m., bis zum letzten "klassischen" Star einer großen Company, Mia Magma. Meine Welt waren die Pornodiven und die vermeintlich nur auf Männer ausgerichteten Filme, die ja auch oft sehr aufwendig sowie humorvoll gestaltet wurden und entgegen der Klischees auch vielen Frauen zusagten. Wehmütig denke ich auch an die schmuddelig-glamourösen Autogrammstunden in miefig-verführerischen Sexläden zurück. Ich erinnere mich z.B. an eine Autogrammstunde(mit Denise La Bouche & Monique La Belle von MMV, glaube ich) als der Moderator im verrauchten Pornokino zunächst eine Chuck-Berry-Einlage auf der Mini-Bühne zum Besten gab, Danach guckten sich alle den neuesten Film auf der Leinwand an und anschließend folgte die nette kumpelhafte Autogrammstunde. Genial! Oder an in endloser Anzahl weiteren Veranstaltungen ähnlicher Natur. Die letzten dieser Art gabs noch vor wenigen Jahren in den Novum-Märkten aber da schon rauchfrei ;) Sowas gibts in diesem Stil heute natürlich nicht mehr. ABER ich komme heute immer noch zurecht. Heute gibt es die Pornostars eben anders, nicht mehr mit der großen Company im Rücken sondern mehr self-made. Unter den heutigen weiblichen Pornostars finden sich ebenfalls absolute Granaten, sie verkaufen sich halt nur anders als die Stars früher. Man muss als Fan/Konsument mit der Zeit gehen und einfach nur die Augen aufmachen! 8o Und treffen kann man die heutigen Stars ja auch, auf Messen z.B. Ja und DVD's gibts schließlich auch immer noch. Wohl nicht totzukriegen! ERGO: Der Porno ist tot! Es lebe der Porno! :thumbsup: Und die alten Filme kann ich ja auch immer noch gucken, so oft ich will. Wohl dem, der eine große Sammlung hat. ^^
      Frauen sind, im Gegensatz zu Obst, erst dann genießbar, wenn sie verdorben sind. :D
    • @Etzel: Videorama hat zweifelsohne Meilensteine in der deutschen Pornolandschaft gesetzt und ein paar zeitlose Klassiker hervorgebracht, insbesondere die Arbeiten von Harry S. Morgan. Trotzdem fand ich es immer schade, dass sich das Label inhaltlich nicht weiterentwickeln konnte oder wollte. In diesem Zusammenhang muss ich die aktuellen Produktionen von Magmafilm positiv hervorheben. Das Unternehmen ist zumindest immer darum bemüht, seinen Filmen eine originelle Note zu verleihen. Vor allem die Neuauflage der Pimmel-Bingo-Reihe finde ich sehr gelungen. An die von dir beschriebenen Szeneveranstaltungen denke ich ebenso mit Wehmut zurück, wie an unterhaltsame Erotikshows im deutschen Fernsehen und attraktives Bonusmaterial auf den DVDs. Was die heutige Amateurszene angeht, kann ich dir ebenfalls zustimmen. Sie bringt immer wieder äußerst interessante und tolle Frauen, wie z.B. Aische Pervers oder Lucy Cat, hervor, die jedoch eher als Hobbydarstellerinnen und nicht als Stars auftreten, was jedoch durchaus einen besonderen Reiz versprüht. Dennoch würde ich es mir wünschen, wenn sich die deutsche Szene etwas mehr von der Kreativität und der Intelligenz ihrer US-amerikanischen Kolleginnen und Kollegen inspirieren lassen würde.
    • Renee Pornero schrieb:

      In Deutschland wird's schön langsam mager am Pornomarkt. Nach Beate Uhse nun auch Videorama?
      Angeblich hat die Firma Insolvenz angemeldet.

      Von Inflagranti hatte ich schon vor einiger Zeit gehört, dass es "nicht mehr so ist, wie es mal war".
      Auch bei Mascotte gibt es zumindest unternehmerisch Veränderungen.

      „VIDEORAMA“-BOSS WILL 1,6 MILLIONEN
      Wer will die Porno-Villa kaufen?

      Sein Porno-Imperium hat er verloren. Jetzt verkauft „Videorama“-Boss Horst F. Peter (76) auch noch seine Villa.
      BILD zeigt, wie das Nobel-Objekt aussieht, was es darin alles gibt und was die Nachbarn über den Noch-Besitzer denken.
      Irgendwas ist in Germany wohl schief gelaufen. Bei den Amis scheint es dieses Phänomen nicht zu geben...
      Vielleicht weil hier in Deutschland die Billigschiene extrem gefahren wird, auch allgemein in der deutschen Ökonomie: 1-EUR-Läden, Billig-T-Shirts, Billig-Döner, extremer Preiskampf der Supermärkte, Billig-Löhne, überall Flatrate, billig hier, billig, da.. auch der Erotik-Kunde will es dann eben billig, die "Amateure" verkaufen ihre Videos(im Netz) und ihre DVDs daher billig für ein paar Euro(oder müssen es). Der Billigmarkt läuft! Aber Millionär wird keiner mehr und die klassischen Firmen gehen dabei eben den Bach runter. Hoffentlich schaffts Mascotte/Magma mit ihren neuen kreativeren Produkten zu überleben. Nein, ich bin mir sicher, die deutsche spezifische Billigschiene ist der Grund für den Niedergang der einstigen Riesen.

      Zusatz: Wobei der Pornodarsteller Chris Hilton in seinem Buch "Der Hamster hat Schluckauf"(kann ich nur empfehlen!!) auch noch die Theorie vertritt, dass die Pornofirmen sich nicht bemühen, Qualitatives herzustellen, um somit dem Konsumenten Qualität wieder schmackhaft zu machen. Qualität, für die der Kunde durchaus bereit wäre, den ein oder anderen EURO mehr auszugeben!! Da ist wohl sicher was dran. Denn im europ. Ausland Frankreich u.a., wo PRIVATE und DORCEL Hochglanz-Qualität produzieren, und neuerdings erfreulicherweise auch deutsche Darstellerinnen(Anny Aurora u.a.) dort mitwirken und im Übrigen supertoll dabei ausschauen, funktioniert das ja auch! Obwohl die wirtschaftliche Lage in Frankreich z.B. nicht besonders toll ausschaut. Oder man schaue nach Italien, da haut Mario Salieri einen aufwendigen "Porno-Blockbuster"(wenn man so will) nach dem anderen raus.

      Die Billig-Mentalität(nicht nur beim Konsumenten) ist also schuld und müsste durchbrochen werden. Ich komme zwar als Konsument persönlich, wie schon erwähnt, zurecht, aber die Darsteller leiden unter dieser Billigschiene und es gibt viele Mißstände(!) im deutschen Pornobusiness, wie mir Chris Hilton in seinem Buch, das ich dieses Wochenende erst ganz durchgelesen habe, aufgezeigt hat. Er bezeichnet die deutsche Pornoindustrie der Gegenwart als "Mittelalter" und "Russisch roulette".
      Frauen sind, im Gegensatz zu Obst, erst dann genießbar, wenn sie verdorben sind. :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von Etzel () aus folgendem Grund: Inhaltliches

    • Videorama hat früher mit der Lizensierung von "Seventeen" auch sehr viel Geld verdient. Die Eigenvermarktung von Video Art Holland (Seventeen) und auch der Jugendpornographieunsinn haben sicher auch ihren Teil an Videoramas Niedergang.
      Ein weiterer Punkt ist die Überproduktion von C-Pornos, der Markt ist mit zu viel Schund übersättigt worden.
      Und daß man kaum weibliche Kunden hatte. "Seventeen" war in den 70ern/80ern mal fast ne reine Girlserie, die ihren Ursprung auch in der liberalen Frauenbewegung hat. Man schaue sich mal die hochpolitisierten "Channel Seventeen" aus den frühen 80ern an und den Mainstreamkram ohne Dialoge, den sie heute produzieren. Immer noch besser als der Durchschnitt, aber mich hätte es nicht für Pornographie begeistert.

      In Deutschland kam ich mir immer wie eine Außerirdische vor, wenn ich als junge Frau in den 90ern Pornovideos durchstöberte.
      In Nordeuropa war es damals noch anders. Die Globalisierung mit US Starpornos hat hier auch für einen drastischen Rückgang von weiblichen Pornofans gesorgt.

      Jedenfalls war Seventeen für Videorama eine sichere Bank, die dann nach der Jahrtausendwende auf einmal weg war.
      Dazu der Niedergang der Kontaktmagazine. Warum hat Silwa/Videorama die siechenden Magazine so lange auf den Markt geworfen ?
    • Caroline Kaiser schrieb:

      Jedenfalls war Seventeen für Videorama eine sichere Bank, die dann nach der Jahrtausendwende auf einmal weg war.
      Wenn man bedenkt, dass diese Produktionen zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr wirklich taufrisch waren, zeigt das doch einiges. Ein Unternehmen, dessen Produktpalette noch zu einem großen Teil aus der Retrospektive besteht, so wirklich innovativ und stabil klingt das nicht.

      In wie weit hat denn der plötzlich Tod von Harry S. Morgan da noch einen Einfluss. Mit ihm ist ja eine Art Zugpferd weggebrochen und wenn ich mich recht erinnere, hatte er doch die ein oder andere innovative Idee. Bzw. hatte zumindest die Zeichen der Zeit erkannt.