Umfrage: Sind Pornos frauenverachtend?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Umfrage: Sind Pornos frauenverachtend?

      Hallo zusammen,

      ich hätte da mal eine Frage und hoffe auf zahlreiche Antworten von euch. Ich bin nämlich daran interessiert, über die Hintergründe der XXX-Branche zu schreiben. Bitte ehrliche Antworten, die Frage ist wirklich ernst gemeint:

      Findet ihr Pornos Frauen verachtend?

      Ich habe nämlich im Zuge meiner Recherche immer wieder die Diskussion über diese Frage. Bitte, eure Meinung ist mir sehr wichtihg.

      Danke
      Mäxchen
      Wünsch euch was
      Max

      I hob ka Freindin, i hob ka Frau;
      i hob bei d'Weiber den Dauerhau.
      Auf mi steht kane, jo Kruzifix,
      wos soll i mochn, i wix, sunst nix![...]
      (Georg Danzer, 1946 - 2007, Musiker; Der legendäre Wixerblues vom 7.10.1976)
    • Moin,

      ich glaube man kann Deine Frage nicht pauschal beantworten. Ich werde mal einen Versuch starten die Argumente, die mir in Gesprächen bisher begegnet sind wiederzugeben.

      Einige der Hauptargumente, die ich bisher für "Frauenverachtend" gehört habe ist, dass der Fokus vieler Filme nur auf dem männlichen Genuss liegt, dass mit dem Abspritzen des Mannes das Ende des Sex markiert wird und, dass Frauen nur als hirnloses Fleischobjekt da vor der Kamera liegen und zum Vergnügen des Mannes da sind.

      Das kann man jetzt nicht als kompletten Humbug abtun, andererseits sollte man in der Lage sein zu sehen, dass das eine Fiktion ist und Fantasien befriedigen soll. Und es gibt eben auch Pornos, bei denen das anders ist. Man muss vielleicht mehr suchen, aber das ist bei speziellem Musikgeschmack z.B. ja nicht anders.
      Dazu sollte man auch die Rolle des Mannes betrachten. Ist er zu oft im Bild regen sich viele auf, stöhnt er zu laut, regen sich viele auf, kriegt er keinen hoch oder kommt zu früh/gar nicht ist seine Karriere meist relativ schnell beendet. Und die Bezahlung ist auch schlechter. Ist das besser?

      Vielleicht war die Situation früher anders, als Pornos noch in schmierigen Hinterzimmern gedreht wurden und alles eben etwas "räudiger" war als heute, aber Frauen wie Sasha Grey oder Jenna Jameson haben es heute ziemlich weit gebracht für hirnlose Fleischobjekte.

      Von Leuten, die ich getroffen habe, waren übrigens die Männer, die sich wegen Frauenverachtung beschwert haben, in der Überzahl und es waren meist Leute, die eigentlich keinen Überblick über das Thema hatten. Die haben meist ein oder zwei miese Streifen aus irgendeiner Videothek gesehen und damit dann ihr Bild geprägt. Kann man so machen, muss man aber nicht.
      Wenn ich so meine Meinung über z.B. Musik gebildet hätte, würde ich heute vermutlich keine einzige Platte besitzen.

      Just my 2cents... =)
    • Prinzipiell halt ich Pornos nicht für frauenverachtend, nichtsdestotrotz gibt es leider viele die es sind. Die Bandbreite ist sehr groß.

      Was allerdings da so in deutschsprachigen Ländern unter der Sparte "Erotik" läuft, dies ist doch - von gaaaanz wenigen Ausnahmen abgesehen - immer unterste Schublade.

      Bei den US Produktionen gibts solche und solche, vom stupiden " take this bitch " Porno, bis zu Spielfilmen von WICKED oder VIVID ( Alternative ).

      Die Produktionsweise spielgelt sich auch meist in den Filmen selbst wieder,
      frauenfreundlichere Pornos werden anders produziert.

      Die pauschale Fundamentalkritik an Pornos kann ich nicht nachvollziehen, aber auch nicht die oft zu unkritische Konsumentenhaltung vieler Männer.

      Aber wenn z.B. Pornos von Abby Winters oder Video Art Holland als "frauenverachtend" bezeichnet werden, dann haben die Kritiker diese entweder nie gesehen, oder sie sind generell gegen eine bildliche Darstellung der Sexualität, wenn sie kommerziell verwertet wird.

      Letzteres ist ja gerade bei konservativ-feministischen Kritkerinnnen der Fall,
      z.B. EMMA.

      Nur spreche ich denen dann ab, daß sie Pornographie überhaupt beurteilen können, da sie keine Qualitätsmaßstäbe anlegen, sondern einfach nur alles total ablehnen.

      Man würde ja auch keinen Vegetarier als Restaurantkritiker einsetzen, der dann die Qualität von Fleischgerichten beurteilen soll.
      Oder einen Autohasser als Testfahrer beim ADAC einstellen.

      Diese Totalablehnung, die allem den Stempel "frauenverachtend" aufdrückt, die finde ich ermüdend und frustrierend.

      z.B. in Australien und Nordeuropa haben sich ja einige Pornofirmen aus, oder doch zumindest aus dem Umfeld der Frauenbewegung entwickelt, wie können die "frauenverachtend" sein ?

      Und oft schwingt bei der Kritik am Porno auch eine moralische Bewertung mit. Frau schließt dann von eigenen ( biederen ) sexuellen Wünschen auf die anderer. Aber die sexuellen Bedürfnisse sind nun mal verschieden.
    • Servus,
      erstmal dank ich einstweilen euch beiden für eure Antworten. Wenigstens werd ich hier doch ein wenig ernst genommen.

      @ Caroline: bei den deutschen Produktionen muss ich dir leider recht geben. Hab mal für zwei Jahre in einer Videothek gearbeitet und was wir da alles verliehen haben, unglaublich.
      In dieser Zeit hab ich auch die breite Klientel der Pornokonsumenten kennengelernt und das hat das Interesse für diese Branche geweckt. Damals war Private bei uns am Beliebtesten. Frauen bevorzugten die Andrew Blake Filme.
      Ich glaube auch, dass man eine gewisse Ahnung haben sollte, bevor man Pornos kategorisch ablehnt.

      @ maltedecker: ich glaube auch, dass sich die Branche gegnüber früher (schmierige Hinterzimmer) gewandelt hat. Und schließlich, wie du ja treffend gesagt hast, sollen Fantasien befriedigt werden.

      PS: Hoffe die Diskussion wird in Zukunft ageregter geführt.
      Wünsch euch was
      Max

      I hob ka Freindin, i hob ka Frau;
      i hob bei d'Weiber den Dauerhau.
      Auf mi steht kane, jo Kruzifix,
      wos soll i mochn, i wix, sunst nix![...]
      (Georg Danzer, 1946 - 2007, Musiker; Der legendäre Wixerblues vom 7.10.1976)
    • Wahrscheinlich entsteht das Bild vom Frauen verachtenden Porno aus dem Grund das die meisten Filme für Männer als Wichs Vorlage gemacht sind. Ohne Um schweife muss der Ablauf zur Sache gehen je nach der Vorstellungswelt des Betrachters. Erstaunlich ist für mich allerdings immer wieder das nicht wenige Frauen sich genau in so einer Rolle gefallen. Alles in allem entspricht das Angebot letztlich der Nachfrage.
    • @ hubsi31:
      Schreibst Du einen Artikel zum Thema, oder "forscht" Du nur privat ?[/quote]

      derweilen recherchiere, wie ich es gern bezeichne, nur privat. Auf der Uni ist es sehr schwierig über dieses Thema zu schreiben. Hätte es als Bakk.-Arbeitsthema überlegt. Á la longue werde ich aber sicher etwas darüber schreiben.
      Wünsch euch was
      Max

      I hob ka Freindin, i hob ka Frau;
      i hob bei d'Weiber den Dauerhau.
      Auf mi steht kane, jo Kruzifix,
      wos soll i mochn, i wix, sunst nix![...]
      (Georg Danzer, 1946 - 2007, Musiker; Der legendäre Wixerblues vom 7.10.1976)
    • @ hubsi

      Porno scheint total en vogue auf den hiesigen Unis, ich habe schon x-Mal für diverse Doktorarbeiten meine Erfahrungen Preis gegeben und war sogar mal für eine Frage/Antwort Runde in einem Lehrsaal in Wien.

      Zu Deiner Umfrage: Porno an sich ist finde ich nicht frauenverachtend, nein. Wenn, dann ist es ein Spiegel der Gesellschaft. Genau wie im wahren Leben sind Frauen nach wie vor in gewissen Bereichen benachteiligt (Stichwort: Lohn), aber holen langsam aber sicher auf. Das ist im Porno nicht anders. Es gibt bereits einige Produzentinnen und auch Darstellerinnen fangen an, dieses Business "emanzipierter" anzugehen. Natürlich gibt es immer genug, die die "Drecksarbeit" machen müssen. In reality ist das genau so, alles eine Frage des sozialen Umfelds und der Bildung. Das klingt vielleicht ein wenig offtopic, aber es hat definitiv einen Zusammenhang. Mädels, die des Geldes wegen mit Porno beginnen und sich keine weiteren Gedanken machen (doch nach wie vor ein großer Prozentsatz), sind auch leichter für Filme zu buchen, in denen sie degradiert werden. Obwohl, was heißt degradiert, wenn wir den klassischen US-Gonzo hernehmen. Die Darstellung ist doch meist die, das Frau danach verlangt, richtig hergenommen zu werden.

      Fakt ist aber sicher, dass der Gonzo die Frau in erster Linie in der devoten Rolle sieht. So sehen Männer Frauen eben gerne (wohl auch, weil Mann das im echten Leben nicht oft in der Art ausleben kann), aber auch Frauen genießen die Unterwürfigkeit. Bestes Beispiel ist wohl Annette Schwarz. Trotzdem kein Grund für mich, Pornos als frauenverachtend zu bezeichnen.
    • @ Renee

      Ich kann natürlich nicht für alle Unis und StudentInnen sprechen, aber die Leute, die ich während meiner Laufbahn kennengelernt hab, werfen dir einen gewissen Blick zu (du weißt schon, wenn Blicke töten könnten und so), wenn du das bloße Wort Porno auch nur in den Mund nimmst. Aber ich meine es wirklich ernst.

      Ich glaube auch, die Darstellerinnen die es für Geld machen, sind leichter für gewisse Dinge zu haben. Hast du eigentlich alles freiwillig gemacht, oder hast du auch manchmal gesagt, ok, für die Kohle, Augen zu un durch?

      Natürlich ist das der Sinn in den meisten Gonzos, dass Frau so dargestellt wird.
      Wünsch euch was
      Max

      I hob ka Freindin, i hob ka Frau;
      i hob bei d'Weiber den Dauerhau.
      Auf mi steht kane, jo Kruzifix,
      wos soll i mochn, i wix, sunst nix![...]
      (Georg Danzer, 1946 - 2007, Musiker; Der legendäre Wixerblues vom 7.10.1976)
    • Original von hubsi81
      Ich kann natürlich nicht für alle Unis und StudentInnen sprechen, aber die Leute, die ich während meiner Laufbahn kennengelernt hab, werfen dir einen gewissen Blick zu (du weißt schon, wenn Blicke töten könnten und so), wenn du das bloße Wort Porno auch nur in den Mund nimmst. Aber ich meine es wirklich ernst.


      Was studierst Du eigentlich?

      Original von hubsi81
      Ich glaube auch, die Darstellerinnen die es für Geld machen, sind leichter für gewisse Dinge zu haben. Hast du eigentlich alles freiwillig gemacht, oder hast du auch manchmal gesagt, ok, für die Kohle, Augen zu un durch?

      Natürlich ist das der Sinn in den meisten Gonzos, dass Frau so dargestellt wird.


      Ja, ich habe alles freiwillig gemacht. Aber auch ich hatte Tage, wo ich mir dachte: Für den Mist soll ich jetzt aufstehen? Einerseits war es dann die fette Kohle (L.A.), andererseits war jeder Dreh eine neue Erfahrung. Keine der Erlebnisse tut mir leid, nur manchmal denkt man sich Jahre später: ...das hätte nicht sein müssen.Weil es eben auf ewig im Netz zu finden ist und man immer wieder darauf angesprochen wird. Mir wär es egal, wenn die da draußen nicht immer ein Statement dazu haben wollen. Fragen wie: Findest Du das nicht frauenverachtend?

      Du verstehst, was ich meine? ;)
    • @ Renee

      Ich studiere Geschichte und ab Herbst soll auch noch Politik dazukommen. Meine späteren Interessen liegen dann im Journalismus.
      Ich versteh dich schon, dass es dich manchmal ankotzt, zu solchen Dingen Stellung nehmen zu müssen, aber, und bitte verstehe mich nicht falsch, bringt das deine Karriere nicht mit sich?
      Wünsch euch was
      Max

      I hob ka Freindin, i hob ka Frau;
      i hob bei d'Weiber den Dauerhau.
      Auf mi steht kane, jo Kruzifix,
      wos soll i mochn, i wix, sunst nix![...]
      (Georg Danzer, 1946 - 2007, Musiker; Der legendäre Wixerblues vom 7.10.1976)
    • Ich glaube was Renee ( und andere ) da nervt sind die ewig gleichen Fragen, besonders der hiesigen Journaille.
      ( Dameit meine ich jetzt mal alle deutschsprachigen Länder, aber auch in den NL alle außer dem Handelsblatt ).

      Die Frage nach dem " frauenverachtend " kommt ja gleich nach der Frage
      " Und Sie haben tatsächlich einen Schulabschluß, warum sind Sie dann Pornodarstellerin geworden ? ", o.ä.

      Bei mir ist es auch nur ein Zufall, daß ich NICHT Pornodarstellerin geworden bin. Wäre ich gebürtige Dänin oder Niederländerin gewesen, dann hätte ich mit Sicherheit ab 15 oder 16...... aber ich will das Thema hier nicht vertiefen.

      Gonzo/Gangbang an sich ist eigentlich nicht frauenverachtend, weil es ja durchaus Frauen gibt die sowas mögen.
      Ich hab sexuell auch schon Dinge getan, gegenüber dem jeder von Renees Pornos harmlos ist ;)

      Aber eben nicht vor der Kamera. Aber auch wenn ich dies vor der Kamera getan HÄTTE, wäre es nicht per se frauenverachtend.

      Frauenverachtend finde ich die Sprache, z.B. nerven mich die deutschen Titel vieler holländiischer Pornos, die durchaus auch Frauen ansprechen.

      Da wird dann aus " Sexuelles Erwachen der Schulmädchen ", im NL Original
      ( natürlich jetzt nur über 18, hehe ) in der deutschen Übersetzung :

      " Die Fick Ferien Muschis : Die Biester bekommen es dutzendfach besorgt ",
      mit einem seltsamen "Begleittext", den es im Original gar nicht gibt und der in keinem Zusammenhang zum Film steht. Der unterbietet im Niveau noch den deutschen "Titel", deshalb möchte ich den hier nicht zitieren.

      Kaum etwas ist verletzender und frauenverachtender als Sprache.
      Ich bin kein "Schluckluder" und kein "Pissoir", nur weil ich Lust auf bestimmte Sexpraktiken habe.

      Ach, ich hab übrigens auch Politik studiert, da gibts durchaus Möglichkeiten das Thema Pornographie zu behandeln.

      Allerdings ist es eine Illusion zu glauben, Du könntest als Journalist objektiv über Pornos schreiben.

      Gefragt ist seit einigen Jahren ausschließlich Negativpropaganda. Je verfälschter und verzerrter, desto besser verkauft es sich. Dies ist auch der Grund, weshalb die meisten Pornostars kaum noch etwas sagen, zumindest ist es in Nordeuropa so.

      Meine Freundin, fast 20 Jahre Pornodarstellerin gewesen, gab mal einer bekannten dänischen Zeitung ein Interview.
      Als sie es dann in der Zeitung las, erkannte sie es kaum wieder. Abgesehen von Alter, Namen und den Namen der Produktionsgesellschaften, war dort alles frei erfunden oder zumindest völlg verfälscht.
      Die Wochen danach waren für sie ein Spießrutenlaufen.
      Die Gegendarstellung stand zwischen Impressum und Kreuzworträtsel.
      Leider hat die Zeitung keine Lupe beigelegt, mit der man die mikroskopisch kleine Schrift dann besser hätte lesen können.

      Auf diese Art des "Journalismus" reagiert man dann eben so, daß frau sich gar nicht mehr zu irgendetwas äußert.

      Deshalb sagt sie jetzt gar nichts mehr, noch nicht mal in Blogs oder sonstwo.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Caroline Kaiser ()

    • Was die Rolle der Frau in der Produktion angeht, wage ich mich mal an ein heisses Eisen.

      Es ist meiner Meinung nach falsch, dass Produzenten schon in der Wolle frauenfeindlich gefärbt sind.
      Ich habe auch Geschichte studiert und mich damit aufs Abstellgleis gestellt - morgen beginne ich eine Art Studium, das mich auf einen völlig anderen Beruf vorbereitet - und habe so über Arbeitsamt, diverse Kurse und Trainings einiges über unsere Gesellschaft mitbekommen.
      Daher wage ich die These, dass die Frauen, die in einer Produktion mies behandelt werden, immer mies behandelt werden würden, egal welchen Job sie machen.
      Es ist in unserer ach so braven Welt, die ja in den Köpfen vieler Menschen eigentlich zutiefst sozial(demokratisch) ist aber immer wieder in Irrungen und Wirrungen verfällt, heutzutage einfach nicht mehr angebracht offen zu sagen, dass es Menschen gibt, bei denen es einfach an vielen Stellen fehlt und die nie aus der Schiene "Scheißjob" rauskommen werden.

      Das klingt hart, aber egal wie sehr sich der Sozialstaat bemüht, es werden sich immer Menschen finden, an denen Hilfen auf welche Art auch immer abperlen.

      Prinzipiell sehe ich was das Endprodukt angeht die Pornographie da aber schon in einer Krise, denn in der ganzen Gonzo-Schiene finde ich die Rolle der Frau nicht so prickelnd.

      Was frauenverachtend in der Darstellung betrifft, so wird
      so mancheim schmierigen Hinterzimmer gedrehte 70er Porno Loop u.U. weitaus weniger frauenverachtend, als die auf schnellen Download ausgelegte Hochglanz Produktion aus den USA mit einer Darstellerin vom Kaliber einer Sasha Grey.
      Auch wenn die Frau unheimlich innovativ für die Rolle der Frau im US-Porno sein soll, so finde ich ihre Produkte insgesamt echt eklig, weil einfach zu übertrieben.

      Wenn Carolines Freundin 20 Jahre den Job gemacht hat, dürfte das zeigen, wie die Szene in NL und DK arbeitet.
      Eine US-Amerikanerin die so lange dabei ist, dürfte mental und sozial in einem etwas anderen Zustand sein?
    • Original von schreibstift
      Wenn Carolines Freundin 20 Jahre den Job gemacht hat, dürfte das zeigen, wie die Szene in NL und DK arbeitet.


      ArbeiteTE, denn heute dominiert auch Zeitdruck und Budgetdruck. Und auch damals war nicht alles Gold was glänzte, besonders in DK.

      Meine Freundin war natürlich auch privilegiert, weil sie auf das Geld gar nicht angewiesen war, sie stammt aus einem sehr vermögenden Elternhaus.

      War damals in Nordeuropa gar nicht so selten, aber natürlich nicht die Regel.

      Während Pornogegner vieles dramatisieren, gibts bei den Befürworten auch oft romantisierende Verklärungen. "Die" NL Pornoszene war nicht sehr viel besser als die US Szene, die schnell möglichst viel Kohle machen wollte, oft auch auf Kosten der Darstellerinnen, aber der Vorteil war hier eben, daß die Firma den Markt dominierte, die ein für Pornofirmen völlig untypisches Umfeld und Standards hatte, was eben auch mit deren Entstehungsgeschichte zusammenhängt.

      Es gab/gibt in den NL auch ganz besonders scheußliche Pornos und Pornoserien. Aber die gingen früher fast nur in den Export.
    • zum Thema: Malte hat es schon richtig gesagt: "Man kann die Frage nicht pauschal beantworten." Denn natürlich gibt es auch haufenweise PornMovies, in denen Praktiken gezeigt werden, bei denen man vermuten kann, dass es die Darstellerinnen primär aufgrund des Geldes nach dem "Augen zu und durch Prinzip" und wohl deutlich weniger aufgrund von Spaß an der Sache tun. Deswegen die pauschale These aufzuwerfen, dass ALLE Pornos frauchenverachtend sind, wäre aber genau so falsch wie die These, dass sie es nicht sind. Somit sollte die Frage besser wie folgt gestellt werden: "Sind Pornos frauenverachtend? Wenn ja, welche? Wenn nein, welche nicht?"




      Original von schreibstift
      Wenn Carolines Freundin 20 Jahre den Job gemacht hat, dürfte das zeigen, wie die Szene in NL und DK arbeitet.


      Caroline lebt da m.E. viel zu sehr in der verklärten Romantik ihrer niederländischen Porn-Teen-Commuity, in die sie als Teenagerin mal reingerutscht war. Damals waren die Zeiten für die Branche ohne Frage wirtschaftlich besser; inzwischen ist dieses Business wie einige anderen Branchen auch (z.B. IT-Individualsoftwareentwicklung) knallhart der Globalisierung und entsprechendem Kostendruck ausgesetzt. D.h. konkret: Selbst WENN das Piraterieproblem nicht bestände, dann würde es um eine Größenordnung mehr Produzenten geben, die günstig in Osteuropa drehen. Ganz zu schweigen davon, dass es dann auch eine Größenordnung mehr Bezahl-Websites im Stil von Michael Ryan, Bangbros und Konsorten geben würde. Die Eintrittsbarrieren sind ja extrem niedrig. Hinzu kommt der "digitale Fluch". Die Menge des in den Archiven verfügbaren produzierten Materials steigt ja beständig an, somit gibt es inzwischen auch Bezahl-Download-Megasites, die Rechte an älterem Material günstig erwerben und dann riesige Sammlungen von Movies zum Download für eine fixe Monatsgebühr bereitstellen.



      Offtopic:
      Original von schreibstift
      Ich habe auch Geschichte studiert und mich damit aufs Abstellgleis gestellt - morgen beginne ich eine Art Studium, das mich auf einen völlig anderen Beruf vorbereitet...


      jetzt musst Du uns aber sagen, welches Fach es ist. Mich würde es sehr interessieren. Die FernUni Hagen kann ich generell bedenkenlos empfehlen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 13 mal editiert, zuletzt von pfan ()

    • Original von pfanCaroline lebt da m.E. viel zu sehr in der verklärten Romantik ihrer niederländischen Porn-Teen-Commuity, in die sie als Teenagerin mal reingerutscht war.


      Nö, ich verkläre da nichts ( siehe oben ), aber ich hab persönlich da sehr schöne Erfahrungen gemacht, obwohl ich ja noch nicht mal Darstellerin war.

      Wie sich unsere Gesellschat seit 9/11 ( oder vielleicht schon seit der Jahrtausendwende ) entwickelt, bzw. eher rückentwickelt hat, ist schon erschreckend, spiegelt sich natürlich aber auch in allen Medien, damit auch in Pornos wieder.

      @ schreibstift: Geschichte ist nun mal (fast) brotlose Kunst. Es sei denn Du arbeitest im öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten ( "Hitlers Hehler" ), oder Du wirst Lehrer oder Prof. Oder Schriftsteller.
      Schon mit Politik hat man wesentlich mehr Möglichkeiten.
    • Also zum Geschichte Studium muss ich jetzt schon mal was sagen: ich habe gerade eine Vorlesung absolviert, in der Absolventen der Geschichte über ihre Karriere gesprochen haben. Und die haben es alle zu etwas gebracht. Sicher sind Zusatzqualifikationen förderlich, aber letztlich konnten alle in den verschiedensten Branchen Fuß fassen.
      Wünsch euch was
      Max

      I hob ka Freindin, i hob ka Frau;
      i hob bei d'Weiber den Dauerhau.
      Auf mi steht kane, jo Kruzifix,
      wos soll i mochn, i wix, sunst nix![...]
      (Georg Danzer, 1946 - 2007, Musiker; Der legendäre Wixerblues vom 7.10.1976)
    • Hhmm, Caroline, damit verwirrst Du mich da jetzt ein wenig.

      Die Aussage mit speziellen Export-Serien verstehe ich, aber wie soll ich das bitte jetzt verstehen?

      Die Mädchen in den von Dir empfohlenen Filmen kann ich auch in miesen Produkten gucken?

      Oder gab es eine in der Riege der NL- und DK-Pornomädchen eine Zweiklassengeschaft?

      Für letzteres würde also Hypothese sprechen, dass Deine Freundin (D.?) nicht auf das Geld angewiesen war (also auch nicht jeden Schund mitmachte) und da das nach Deiner Aussage ja ein wenig ein Standard gewesen war, stelle ich mir das dann mal so vor, dass die Belegschaft pro Produktion grundlegend anders war.

      Inzwischen gibt es ja einige Sachen von Dir hier im Forum betreffend Porno in NL und DK zu lesen.
      Da Du recht nahe an der Quelle sitzt, bzw. gesessen hast, vielleicht findest Du mal die 10min Zeit aus Sicht einer Darstellerin damals einen Dreh zu beschreiben?

      (Edit: HIer ist mir noch ein Gedanke gekommen.)

      Kann es sein, dass diese Meinung über Frauen und Porno ihre Ursache in der populäreren Wahrnehmung von Pornographie zu tun hat?

      Mein Gedanke ist der, dass in den 70ern und 80ern eine Darstellerin mit einem viel bescheideneren Medienrummel begleitet wurde und wenn doch, wurde sie nur in einer bestimmten Szene beachtet, denn Porno wurde privat verfolgt und nicht öffentlich.
      In den 90ern dann starteten einige Fernsehformate in denen Porno sehr stark thematisiert wurde und diese Sendungen wurden dann auch professionell (OK, mehr oder weniger) von den Produzenten genutzt um Darstellerinnen zu pushen.

      Damit haben viele Frauen vor der Kamera zu ihrem Gesicht einen Namen und eine Biographie bekommen und eine Biographie kann die (Boulevard-)Presse weiterverfolgen unt gegebenenfalls zuschlagen, wenn der Stern am Pornohimmel auf die Unschöne Art untergeht.

      Zu Geschichte:
      Ja, es gibt viele Wege die man mit diesem Fach erleben kann. Das ist aber dann wirklich auch mehr ein Werk der Zusatzqualifikationen und auch des Glückes, dass man im richtigen Moment am richtigen Platz gestanden hat.

      Nein, kein Studium an einer Universität. Es ist ein zweijähriger Kurs, Vollzeit, bei einem renomierten deutschen Bildungsträger.
      Geht in Richtung Verwaltung im Gesundheitsbereich.
      Auf gut Deutsch: Ich erlerne eine komplett neuen Beruf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von schreibstift ()

    • Original von schreibstift
      Nein, kein Studium an einer Universität. Es ist ein zweijähriger Kurs, Vollzeit, bei einem renomierten deutschen Bildungsträger.
      Geht in Richtung Verwaltung im Gesundheitsbereich.


      "Verwaltung im Gesundheitsbereich" klingt nicht nur gut, sondern ist gut. So blöd es auf ersten Blick klingen mag, aber diese Jobs sind vergleichsweise sicher, werden akzeptabel bezahlt UND haben gute Arbeitsbedingungen. Also "the place to be." Leider gar nicht so leicht, da reinzukommen.


      Original von hubsi81
      Also zum Geschichte Studium muss ich jetzt schon mal was sagen: ich habe gerade eine Vorlesung absolviert, in der Absolventen der Geschichte über ihre Karriere gesprochen haben.


      Bei klassischer (Kern-)Informatik ist es weiterhin so, dass einige Unis auf ihren Websites nach wie vor vollmundig in den schönsten Tönen beschreiben, dass Informatik DAS Zukunfststudium sei. Kein Wunder, die Fakuläten leben ja effektiv davon, dass sich hinreichend viele Studenten einschreiben. Nur dann gibt's entsprechende Stellen für wissentschaftliches Personal. Von der Offshoring und Nearshoring-Welle wird den jungen Studenten kaum was erzählt. Von den miesen Arbeitsbedingungen bei vielen IT-Dienstleistern ebenso nix. Aktuelle Beispiele: Link1
      Link2

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von pfan ()

    • @pfan:
      natürlich wird ein Studium (auch Geschichte) auf dem Papier immer besser dargestellt. In den Einführungskursen erkennt man dann schon eine gewisse Tendenz und im Verlauf des Studiums wird es dann deutlich: es ist eine Frage der Geduld, und des Glückes. Aber bei uns in Österreich, speziell in Salzburg, ist es so, da kennt jemand jemanden und der kennt wieder jemanden, kurz gesagt, es ist das gute alte Vitamin B. Soll aber jetzt nicht gegen die Qualität der österreichischen Unis sprechen, schließlich verirren sich ja immer mehr Deutsche hierher.
      Wünsch euch was
      Max

      I hob ka Freindin, i hob ka Frau;
      i hob bei d'Weiber den Dauerhau.
      Auf mi steht kane, jo Kruzifix,
      wos soll i mochn, i wix, sunst nix![...]
      (Georg Danzer, 1946 - 2007, Musiker; Der legendäre Wixerblues vom 7.10.1976)