allein die Tatsache zu leben ist schon ein Unglück

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    • allein die Tatsache zu leben ist schon ein Unglück

      Buchempfehlung: Michel Houellebecq - die Möglichkeit einer Insel

      Ein ganz untypischer Houellebecq, der hier das Zukunftsszenario einer neuen Menschheit entwirft, die nur noch mit Unverständnis und Fassungslosigkeit auf die heutige zivile Gesellschaft blickt, was sehr gelungen dargestellt wird durch die verschiedenen Sichtweisen von Daniel1 (ein Mensch wie wir) und Daniel24 bzw. Daniel25 (Klonmenschen ohne Gefühle, ohne Begierde und ohne Kontakte). Und doch ein ganz typischer Houellebecq, dessen Werk wie stets seinen Lebensüberdruss, seine Verachtung für jedes menschliche Verhalten und diesen so unwiderstehlichen männlich-triebgesteuerten Blick auf alles Sexuelle frönt. Freudige Zustimmung erntet der Autor bei mir, wenn er seine Protagonisten sagen lässt (ich zitiere):

      - es gibt kein besseres Mittel sich die letzte Illusion über die Menschheit nehmen zu lassen, als in kurzer Zeit viel Geld zu verdienen

      - jeder halbwegs intelligente Mann überkommt beim Anblick eines Babys ein legitimer Ekel

      - wie viele bildhübsche Mädchen war sie, was ihre Ernährung angeht, zünächst etwas zimperlich und empflindlich gewesen und hatte nur widerwillig den Samen hinuntergeschluckt

      Ein echter Houellebecq mit seiner zuweilen angenehm philosophischen Ader, die das Lesen zu einem gleichzeitig errengenden, aufregenden und nachdenklichen Genuss macht. Deinen ersten Houellebecq vergisst du nie. Kaufbefehl!

      rowohlt.de/buch/Michel_Houell…009.540594.html