Das hör ich ja nicht zum ersten Mal. Ob das aber auch auf Pornos zutrifft?

Nein, natürlich nicht. Es ist Gesundbeterei. Fast alle Segmente der Branche sind in einer Krise, ausgenommen "Toys" und "Fashion".

Bei Vivid verkaufen sich mittlerweile die Kalender und Poster besser als die DVDs. Der US Playboy fährt seit 2 Jahren tiefrote Zahlen ein. Penthouse hat eine Insolvenz hinter sich. Nur der Hustler verkauft sich noch gut, vermutlich weniger wegen der Bilder, sondern wegen der Interviews und Artikel. Die guten Interviews, die der Playboy noch vor einigen Jahren hatte, die sind heute im "Hustler".

Der ganze Markt leidet an Übersättigung, staatlicher Gängelung und Reglementierung, illegaler Downloads, usw.

Die Filme werden ja immer schlechter. Hab gerade mal eine Rundschau nach Neuerscheinungen gemacht. Das lässt einen nur müde gähnen was man da findet. Vorteil ist natürlich das die Produzenten nicht mehr fürchten müssen das jemand ihre Filme herunterläd.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ausgerechnet die, die immer zuwenig gute Neuerscheinungen beklagen, dann doch nie etwas kaufen, wenn wirklich gute Pornos herauskommen, sondern immer fleißig downloaden. Ich bin mit dem Angebot der US Pornos, da ja auch viele Klassiker aufgelegt werden, sehr zufrieden. Auch wenn mich nur 0,1% der Filme interessieren, sind aber immer noch jede Menge.

Die neuen Seventeen DVDs kaufe ich mir allerdings auch nicht, wegen der Altersproblematik. Ganz selten leihe ich mir mal eine DVD, sie haben wieder mehr Ideen, aber durch die +18 Modelle ihre Authenzität verloren. Insgesamt ist die Pornographie zu austauschbar geworden, japanische Produktionen mal ausgenommen, ob man einen Film aus Schweden, den NL, Belgien oder den USA sieht, ich habe immer das Gefühl, einen US Porno zu sehen.

Sonst schau Dir mal ne DVD mit Vixen an, ist wirklich ein Vergnügen ihr beim Sex zuzusehen, in den Interviews hat sie wirklich was zu sagen, anstelle des üblichen PR Talks.

Als es DVD`s noch in der Videothek gab ist download für mich nie ne Alternative gewesen. Jetzt schau ich mangels Angebot nach französischen, italienischen und brasilianischen Filmen. Meinem Geschmack kommt das amehesten entgegen. Klar kann man sagen die Übersättigung lässt einen abstumpfen. Aber mir gefallen Filme von vor einigen Jahren noch und die neuen nicht mehr. Also kann es daran nicht liegen. Allerdings auch nur die Orginale und nicht die 5. Aufmischung. Bei US Pornos hat mir lange das Angebot von Evilempire gefallen. Nur seit die eben nur noch Softfilme drehn hat das keinen Reiz mehr. Ich sag nach wie vor die Produzenten sind selber Schuld an der Situation.

Liegt aber auch am Gesetzgeber, gibts eigentlich außer VIVID und WICKED noch einen Produzenten in den USA, der NICHT irgendein Verfahren wegen "obscene pornography" hatte ?

So was muss man sich mal überlegen. In einem "freien" Land kann jemand wegen Oszönität belangt werden. Ich versteh gar nicht warum dagegen nicht vorgegangen werden kann. Ein klarer Eingriff in die persönliche Meinungsfreiheit. Würde man so etwas tollerieren müsste vorher jede Religion als Volksverhetzung verboten werden.

Stichwort Übersättigung (oder besser Überangebot im Markt):

Mal ein kurzer "Chännel-Check": Der betreffende Online-Shop listet allein für den Zeitraum von 30.März 2009 bis 27.April 2009 (1 Monat) rund 530 Neuerscheinungen auf. Und in dieser Auflistung ist sicher kaum alles enthalten, was neu am Markt erschienen ist.

Dann zur wirtschaftlichen Situation der Produzenten. Bei der Flut an Titeln kann ich mir schwer vorstellen, dass JEDE Produktionsfirma "cash flow negative" ist. Leider kann man über die Zahlen nur spekulieren. Für die Private Media Group indes stehen öffentlich Zahlen bereit, da sie börsennotiert ist: Die Unternehmensgewinne waren auch bereits zu einer Zeit nur durchwachsen, als es die Problematik von Downloads per schneller Breitbandanbindung noch kaum so wie heute gab. Die Zahlenreihe geht zurück bis 1999, wer mehr Infos haben möchte, müsste in alten SEC-Filings stöbern.
Private beklagt in den Earnings Press Releases drastische Einbrüche bei den DVD-Verkäufen. Dies hauptsächlich auf die Download-Problematik zu schieben, was Private auch gar nicht tut, erscheint mir viel zu einfach. Ich glaube kaum, dass Jugendliche unter 18 (siehe Fernsehbeitrag "Generation Porno" im Thread TV-Tipp), die sich Movies illegal herunterladen, diese sonst kaufen oder in Videotheken leihen würden (dürften sie vom Alter in D auch noch nicht einmal).

Es gibt inzwischen auch diverse völlig legale Download-Megasites zu geringen monatlichen Kosten. Auch Private selber versucht eine Transition zu digitalen Vertriebswegen. Ich habe bspw. eine kommerzielle Download-Megasite während der letzten Tage durch Zufall entdeckt. Gesucht im Web hatte ich, ob ich Websites als Referenzanwendungen finde, die mit einer bestimmten Webtechnologie erstellt sind, mit der ich mich selber viel beschäftigt habe. Für die betreffende Site möchte ich an dieser Stelle keine Werbung machen (bin auch selber kein Kunde), aber die gut gemachte Site wirbt mit einem Angebot von über 6000 downloadbaren DVDs, wobei die Monatsgebühr nur 9,95 EUR kostet. Es gibt im Angebot alleine 27 Szenen mit Vixen. Das ist der Fluch der Digitalität, denn die PornIndustrie flutet den Markt mit immer mehr Titeln, so dass Megasite-Betreiber die Lizenzrechte gerade für etwas ältere Titel offenbar recht günstig erwerben können.

Verfahren wegen "obscene pornography": Ihr habt da vielleicht Probleme. In der Praxis scheitert es auch an behördlichen Genehmigungen. Ich habe beispielsweise gerade in letzter Zeit an ein Drehbuch für einen (nennen's wir mal) "Reality Film" gedacht. Dabei wollte ich einige Anregungen aus diesem Forum aufgreifen, zu einem neuen Lieblingsthema: PLASSEX (:D:D:D:D:D) Ein Schlauchboot aus Pionierbeständen ist dabei das geringste Problem, was es zu organisieren gilt. Aber wenn ich in der Umgebung von Amsterdam drehen wollte, dann würde ich das nie durchkriegen. Denn bei mir wäre das echte Reality; es würden "Könner" als Darsteller eingesetzt. Die Behörden in NL machen sich deshalb total in die Hose (um beim Thema zu bleiben), dass ihnen die ganze Tiefebene in NL "geflutet" werden würde...

@pfan: "Es gibt im Angebot alleine 27 Szenen mit Vixen. Das ist der Fluch der Digitalität, denn die PornIndustrie flutet den Markt mit immer mehr Titeln, so dass Megasite-Betreiber die Lizenzrechte gerade für etwas ältere Titel offenbar recht günstig erwerben können."

Es gibt auch über 40 DVDs, die ich mir nach und nach alle zulegen werde. Wird die erste US Darstellerin sein, die ich komplett sammle. Ihre Interviews sind ja fast noch besser als ihre Sexszenen. Vixen ist einfach genial ! Hat nur ein Manko, daß sie sich nicht für Frauen interessiert.

In DK machen die 15-17jährigen Pornokonsumenten, die eben auch DVDs kaufen, nicht nur online klauen, schon einiges aus, übrigens nicht nur Männer, aber seit etwa 2002 geht das Interesse der jungen Frauen rapide zurück.

PRIVATE hatte sicher schon vorher Probleme. Was nützen mir die schönsten Locations, wenn der Sex so steril und langweilig ist ?

Die alten Magazine fand ich toll, besonders die aus SWE und SPA, schon die Videos haben aber nie deren Qualität erreicht.

PRIVATE (also unkommerzielle amateure) haben kein problem mit der wirtschaftskrise, und wie sie sich über den rückgang an kaufkraft auf die luxusgüter (wie porno) auswirkt.
mit sicherheit schlimmer ist das prosititutions-gewerbe betroffen: weniger kaufkraft- mehr angebot - niedrigere preise- rückgang an sicherheit- mehr angebot- ...- und diese leute sind leider nicht (mal) so gut vor ausbeutung geschützt wie im movie-biz.

mMn verändert sich die bedeutung von porno gerade. die krise des kauf-pornos hat sicher mit web-2.0 angefangen, ist aber keine krise des porno an sich- der floriert!

was die inhaltliche qualität des biz angeht: da drücken die billig-produktionen zwar den preis, aber kaum das niveau (ausser im sportlichen bereich vlt, oder was die bildqualität anbelangt).

porn with, by and for the people ist stark am kommen. dann gibts auch mehr Neues und unerwartetes zu sehen, vlt sogar open source, also legal.

zurück zur wirtschaft:
playboy, penthouse, hustler und co ersuchen Obama jetzt um finazrettung in Millarden$-höhe! Das geld wäre mEn besser in bedingungslosem Grundeinkommen (weltweit) eingesetzt - dann kämen auch frivolere Zeiten auf uns zu.

Ich halte die Rettungsrufe von Playboy und Co. für einen schlechten Scherz, zumindest Playboy und Hustler haben riesige Vermögen auf ihren Konten, Penthouse gehts finanziell nicht gut, ein "Chapter 11" Insolvenzverfahren haben sie ja schon hinter sich, ist aber ihr Problem. Dafür kann doch nicht der Steuerzahler haften ! Erst das hohe Lied der Marktwirtschaft singen, wenn man nicht davon profitiert um Staatsknete betteln, einfach peinlich.

Das Hustler Magazin hat in den USA ( und im Ausland ) wieder ganz ordentliche Verkaufszahlen. Um den momentanen US Playboy wärs noch nicht mal besonders schade.

Ich glaube Larry Flynt wollte nur nen PR-Gag wieder mal machen. Denn allein mit seinen Casinos macht er doch bestimmt fett Kohle. Aber es sei ihm gegönnt, er ist ja sozusagen ein "Freiheitskämpfer". Natürlich aber auch ein Kapitalist, dem es aber doch gut geht. Soweit ich weiss.