Little Josefine: Trailer

    • Gelungener Wurf, Bravo!

      Hallo Renee,

      erstmal Glückwunsch zu Deinem/Eurem Projekt „Little Josefine“ und nach Sichtung des Trailers bin ich mir sicher, Du bist damit auf einem richtigen Weg, Nischen zu besetzten bzw. zu erobern wo sich andere nur in Dilettantismus gefangen finden.

      Die momentane wirtschaftliche Lage macht Neueorientier- und Relativierungen notwendig, wo mit konventionellen Mitteln nur noch wenig zu erreichen sein wird.
      Die Annahme, dass gerade wenn es den Leuten echt oder nur gefühlt schlechter geht, über Konsum von Ablenkendem und Ersatzbefriedigung Schaffendem wie z.B. Pornographie kompensiert wird, dürfte sich als Trugschluss erweisen, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass sich eine Bereitschaft zum Konsum von Nebensächlichkeiten langsamer aufbaut als sich ein wirtschaftlicher Schock vergessen machen lässt. Die Leute werden für lange Zeit zuerst für so fundamentale Dinge wie Absicherung, Altersversorgung, oder Sicherheit bereit sein, Geld einzusetzen und alles andere erst mal hinten an stellen. Man muss sich also wenn man trotzdem in seiner Sparte Erfolg haben möchte – wie Du das ja tust – intelligent, flexibel und reagierend verhalten. Es gibt weniger zu verteilen also gilt es nicht gut zu sein sondern besser als die anderen im Wettbewerb und schon dort sein, wo andere (erst spät) hinstreben könnten.

      Ich habe mir den Clip angesehen und dabei sind mir einige Sachen aufgefallen welche ich entsprechend hier bewerten möchte.

      Etwas Grundsätzliches vorweg, um eine mir aufgefallen Erkenntnis zu teilen:
      Einen guten Porno habe ich persönlich dann vor mir, wenn ich eine beliebige Non-Sex-Szene herausnehmen und jedem beliebigen nicht pornoorientierten Zuschauer präsentieren kann und sie diesem auch gefällt und er nicht abschalten würde, wenn sie im Fernseher kommen würde. Ich rede nicht von dämlichen Soft- oder Frauenpornos sondern gut gemachten Pornos die nicht wie ein Gonzo sondern eine wie bei einem Quentin Tarantino Film Szenen zusammenführen und nicht abspulen. Der Gesamteindruck eines Filmes, also auch eines Pornos, ist immer eine Komposition aus allen Sinneseindrücken und wenn einer davon eine Brüskierung erfährt dann ist das wie ein erstklassiges Menü in einem fantastischen Restaurant bei dem eigentlich alles passt, nur dass der freundliche Ober jedes Mal den Daumen im Essen hat, wenn er serviert.

      Gut, dann also zum Film.
      Ich habe mir kleine Notizen in Stichworten gemacht und werde sie einfach mal so wie sie mir durch den Kopf geschossen sind wiedergeben.
      0:10 Eröffnungssequenz:
      - Schattenwurf an der Wand – harte schlechte Ausleuchtung;
      - Schlüssel steckt im Schloss – besser Vorsichtung bei Drehbeginn
      - schlechte Akustik weil der Raum leer ist, Hall lässt sich durch Paravants,
      Vorhänge kompensieren;
      - Kamerawechsel zu hektisch und statisch
      - Dialog stimmig und gut
      0:14 Außenszene:
      - Perfekt ohne zuviel Weichzeichner, ausgezeichnete Farbkomposition, perfekte Kameraführung
      - Perfekte Überblendungen und unaufgeregte stimmige Zooms

      1:12 Innenszene:
      - Rotlicht wirkt immer billig und peinlich, Dunkelkammereffekt oder Hautunreinheitenkaschierung – egal jede Ausrede läuft ins Leere;
      wenn Boudoire, dann in braun-gold-aprikot;
      1:50 Dominaszene:
      - gezwungenes Hochdeutsch wirkt eher hölzern und uncharmant (auch bei einer Dom) wo eine wienernde Herrin perfekt passen würde;
      2:10 Viehstall:
      - Situationskomik perfekt eingepasst (Schweine-Ton)
      - Schattenwurf hätte durch eine einfache Lampe am Boden hinter dem Einstreu vermieden werden können – der stört nämlich und lenkt ab;

      2:30 Familienrat:
      - „Was kosts’?“ - das ist perfektes down to earth und absolut stimmig!

      Im übrigen ist die Schnittarbeit mit das Wichtigste, hier kann man einen durchschnittlichen Film noch brillant manchen oder aber einen erstklassigen töten.


      So dann doch etwas Grundsätzliches:

      Ich komme aus Bayern – gebürtig, lebend und bekennend – und darum habe ich eine gewisse Affinität gegenüber allen Dialekten aus dem Alpenraum.
      Wenn man die beliebtesten Dialekte in Deutschland (Hauptabsatzmarkt für deutschsprachige Pornos?) betrachtet, so lassen sich hieraus schon Schlüsse ziehen: Bayerisch sehr beliebt, Pfälzer und Fränkischer Dialekt auch, aber was gar nicht geht sind Dialekte aus der ehemaligen DDR (besonders sächsisch/thüringisch).
      Ich komme, wenn ich oberbayerischen Dialekt verwende in Österreich, der Schweiz und Südtirol eigentlich immer besonders gut an und die bei uns. Ehrlich gesagt ist das wie mit dem schon angesprochenen Daumen vom Ober, wenn ich auf der Hütten in die Sonne blinzle und mir eine Jausen einbilde und dann kommt so eine zweifarbig gefärbte Bedienung und möchte mir ihr Sächsisch als Schwäbisch verkaufen….
      Da ist dann der Käs´ eigentlich schon wieder gegessen und meine Lust auch.
      Wie also sieht es dann bei Pornos aus und warum zieht Ihr die Dialektsache dann nicht stringent mit ausschließlich alpenländischen (beliebten) Dialekten durch? Ich krieg bei Dialekten von „Drüben“ keinen hoch, warum sollte ich mir also einen Film anschauen, in dem der Dialektfluss unharmonisch durchbrochen wird.

      So das war es eigentlich was mir so auf die Schnelle einfiel und wie gesagt, hätte mir nicht gefallen, was ich da sah, dann hätte ich so überhaupt nix von mir hören lassen.
      Bitte versteht(t) meine Kritik und diese kleine Fingerübung als konstruktiv!

      Best!

      Azazel


      PS: Kopieren von erfolgreichen Formaten auch aus anderen Sparten ist nicht schlimm sondern genial, wenn das Ergebnis passt. Mein Tipp bezüglich Szenenwahl und Dialog -> die im Bayerischen (ja ich weiß ich nerv’ ) Fernsehen mit durchschlagendem, Erfolg in Gesamtdeutschland laufende Serie „Dahoam is Dahoam“. Übrigens ist „Indien, Indien“ einer meiner Lieblingsfilme, was umwerfende Satire und entwaffnende Authentizität betrifft. :whisper:
      If you want the job done right, hire a professional.
    • RE: Gelungener Wurf, Bravo!

      Original von Azazel

      So das war es eigentlich was mir so auf die Schnelle einfiel und wie gesagt, hätte mir nicht gefallen, was ich da sah, dann hätte ich so überhaupt nix von mir hören lassen.
      Bitte versteht(t) meine Kritik und diese kleine Fingerübung als konstruktiv!


      Also wird der mit dem Trailer beworbene Film auch bei Deinem Händler Deines Vertrauens erworben? :traellern:

      Btw: Hi 2 Azazel!


      so long,
      Max
      - Alles ist wie immer, nur schlimmer (Bernd, das Brot) -

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      - Das ganze Leben ist beta (Renee Pornero, September 8th) -
    • Little Josefine

      Na wenigstens mal nicht synchronisiert, was schon mal erfreut. Szenenwechsel viel zu hektisch und irgendwie unpassend - obwohl anscheinend beabsichtigt wie aus früheren Josephine-Filmen. Nicht sonderlich ausdrucksstark der Film, obwohl anscheinenend aufwendig inszeniert. Etliche Standartstellungen vermisst man.
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      Sexuelle Moral ist die Verdammung durch die Sexlosen, sexuell Indifferenten und Impotenten
      H.T. Laurency

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    • Little Josefine

      Das Problem an dem Film sind die hektischen Szenenwechsel in den Pornosequenzen. Sehr schade, vor allem wegen der beteiligten Top-Modells (Tiffany Saint, Lena O ,Sebastian Leclou, Mike Manner etc.) und beeindruckender Naturszenen.

      Einseitige Aufnahmewinkel ohne Nahaufnahmen, hektische erfolglose Anblasszenen, ständiges Auf- und Abblenden - und dann wieder unpassende Zeitlupenaufnahmen - irritieren.
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      H.T. Laurency

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