04 May 2005 - Show some love!

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  • 04 May 2005 - Show some love!

    Ein echtes Blog muss her, aber schnell! Wie lange ich diese Diary-Schreiberei schon rausschiebe. Tägliche Anekdoten sind doch witziger, oder irre ich mich da? So muss ich wirklich überlegen, was in letzter Zeit so alles passiert ist. Und dann kommen doch nur mehr die Highlights zu Tage. Aber sobald ich auch unter die Handy-Kamera-Besitzer gegangen bin, kann es losgehen. Dabei gibt es mittlerweile ja so fette Teile von Nokia, meinem Lieblingshersteller. Warum ich noch immer mit meinem Standard-Business-Handy rumlaufe, ist aber eine andere Geschichte...

    Dabei war ich die letzte Zeit eh total kommunikativ und sozial. Ich habe sogar an einer Podiumsdiskussion teilgenommen. Und ich hatte mir echt lange überlegt, ob ich dort was zu suchen habe. Aber man meinte eben, Frau Pornero hätte etwas zum „Pornographiegesetz“ zu sagen. Ach ja? Ich hatte weder vor der Diskussion noch jetzt einen blassen Schimmer, worum es wirklich geht. Unzählige Leute hatten sich daran beteiligt. Am Podium saßen folgende Personen: Ein Rechtsanwalt, ein Sexual-Psychologe, die Chefin der Wiener Frauenhäuser, ein Porno-Unternehmer (?), ein Gay-Darsteller und meine Wenigkeit. Vor uns machte sich eine Menge an ungefähr 30 Leuten auf, die unseren Interpretationen aufmerksam lauschten.
    Sagen wir es mal so… Es war interessant, Meinungen von Leuten außerhalb der Porno-Industrie zu hören, welche auch keine Insider sind, sowie sie sich im Board finden. Allerdings erkannte ich auch, dass das normale Volk von heute anscheinend noch dieselben Schinken ansieht, die ich vor 10 Jahren in der Videothek geholt habe und den Trend zur 'Gewalt' in Pornos bis dato nicht erkannt haben. Insofern war dies das einzige Thema, zu dem ich etwas sagen konnte und womit ich die Gesellschaft an dem Abend auch etwas schockierte. Ich wurde schließlich sogar als prüde bezeichnet; natürlich von einer Extrem-Feministin.
    Zusätzlich kamen noch Themen auf wie Aufklärung mit Hilfe von pornographischen Laufbildern und ob Pornos nicht doch zu frauenfeindlich sind. Ich musste gestehen, dass ich mich mit keinem dieser Themen je auseinandergesetzt habe, es mich jetzt aber durchaus interessiert. Wie auch immer, auf einen grünen Punkt sind wir nicht gekommen. Die Diskussion war vom Ergebnis her für den Ar***, aber zumindest konnte ich ein paar Anregungen einsacken. Auch Medien waren wieder zahlreich vertreten, somit konnte ich FM4 noch für ein Interview gewinnen bzw. die mich. Der Barbara-Karlich-Lady sagte ich vor Ort zum x-ten Male ab. Manche lernen’s nie!

    Ein paar Tage drauf stieg ich in den Zug Richtung Prärie. Ich wollte etwas Zeit bei meinen Eltern verbringen und traf während dieser Zeit etliche Bekannte. Am ersten Tag ging es los mit meiner Verwandtschaft. Ich staunte, wie viele Cousins ich doch hatte. Sie schossen so schnell gen Himmel, dass ich mir tatsächlich alt vorkam. Mein Beruf war natürlich wieder das Lieblingsthema. Mir wurde sogar ein Sex-Magazin gezeigt und ich sollte ihnen doch mitteilen, mit wem ich denn schon so gearbeitet habe. Am selben Tag fuhr ich wieder nach Graz, um an einem Klassentreffen teilzunehmen. Das Treffen selbst fand in unserer Schule statt, da diese nach der Renovierung im neuen Glanz erstrahlte. So standen wir Ex-Schrödis gemeinsam mit unserem Klassenvorstand auf der Veranda und unterhielten uns über aktuelle Geschehnisse. Natürlich war die Frage der Berufswahl zuerst an mich gerichtet, wie könnte es anders sein. Ich gab mich als Filmproduzentin aus – was ja nicht so fern lag. Meine Kolleginnen waren allerdings schon eingeweiht und konnten sich daher ein Lachen kaum verhalten. Danach ging es ab in die Innenstadt. Im ersten Club wurde ich zu Doppel-Anal-Szenen befragt und musste quasi alle über Anal-Verkehr an sich aufklären. Im zweiten kramte ich meine Autogrammkarte heraus und wollte sie einer meiner Freundinnen zeigen. Auf einmal stürmten alle auf mich zu und behandelten mich wie einen Star. Schließlich hatte ich gar keine Karten mehr bei der Hand. Und als wir frühmorgens im dritten Club landeten, wollte der Rest von uns auf der Bar tanzen, was wir auch vollzogen. Irgendwann holte uns der Barkeeper runter; es wäre zu gefährlich; Idiot! Gratis Stimmungsmacher und dann wird es nicht mal richtig geschätzt. Im vierten Club wartete ich nur noch bis es 6 Uhr wurde, damit ich mit der ersten Bim wieder nach Hause fahren und mich zu meiner Mutter quasi zur Wachablöse ins Bett legen konnte. Um 12 Uhr holte sie mich aus den Federn und teilte mir mit, dass wir die zweite Oma auch noch besuchen sollten. Also, ab in Papis Auto und wieder raus in die Prärie. Am Abend ging es wieder zurück nach Graz, damit ich mit den Eltern noch ins Stammlokal gehen konnte. Eigentlich wollten wir uns nur ein Backhendl reinschieben; ich wollte auch gar nichts trinken. Gegen Mitternacht taumelten wir dann aus dem Lokal. Eltern können aber auch wirklich einen schlechten Einfluss auf einen haben. Aber bei der Befragung durch deren Kollegen musste ich mir fast einen ansaufen. Die ständige Frage: „Na, bist Du jetzt Millionärin?“ und „Wie war Amerika?“ ging mir wieder auf den Sack. Ach, lasst mich doch bloß in Ruhe.

    Und weil ich von Menschenansammlungen anscheinend noch immer nicht genug hatte, besuchte ich am Sonntag noch den Prater, da dort das alljährliche Maifest + der Austrian Band Contest stattfand. Ich zog mir alle Bands rein und wusste schon von Anfang an die Platzierungen. Kommerz ist so leicht zu durchschauen. Das Highlight kam aber erst, nachdem die Gewinner des letzten Contests aufgetreten waren. Und das Highlight nannte sich Ektomorf, eine ungarischen Metal-Band. Ich liebe ja dieses Gegrölle und als der Sänger „Vienna, make some fucking NOOOOISSSE!“ ins Mikro krächzte, war es um mich geschehen. Die gesamte Prater-Wiese war am hüpfen und headbangen. Was für eine Stimmung! Wer braucht da noch kostenpflichtige Festivals, wenn es solche Events gibt?
    Zum Abschluss gab es noch ein fettes Feuerwerk, das wohl das gigantischste und längste war, das ich je gesehen hatte. So was von romantisch aber auch! Ach, wäre ich doch verliebt! *g*

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    yours
    Renee